Bad Honnef-Rhöndorf – Es waren schon unheimliche Momente, als Freitagabend aus dem Rhöndorfer Wald dunkle Rauchwolken emporstiegen und regelmäßig kleinere Explosionen zu hören waren. Während unten im Tal nach zwei Jahren wieder einmal ein Weinfest stattfand, brannte oberhalb des Konrad-Adenauer-Hauses ein Schuppen lichterloh, kurze Zeit später auch eine große Vegetationsfläche.
Nur mit Mühe schaffte es die Bad Honnefer Feuerwehr, über die lange Strecke genügend Schlauch zu verlegen und die erforderliche Menge Löschwasser hinauf zu pumpen. Für einen Moment gelang das nicht und resigniert stellte Feuerwehrpressesprecher Björn Haupt fest: „Kein Wasser mehr!“ Dann, kurze Zeit später, die Erlösung: „Wasser läuft wieder!“

Überhaupt boten die Bad Honnefer Feuerwehrleute an diesem Abend eine herausragende Leistung. Es musste nicht nur die erforderliche Löschwassermenge und -zufuhr in einem Gebiet sichergestellt werden, in dem es kein Löschwasser gibt, sondern die schweren Wagen mussten auch über die schmalen und steilen Wege zum Brandherd hochfahren – und später im Dunkeln wieder hinunter. Zusätzlich transportierten Feuerwehrleute zu Fuß Materialien den Hang hinauf – bei immer noch sehr hohen Temperaturen. Die Anstrengungen waren ihnen anzusehen.
Niemand wollte etwas zu den Detonationen sagen. Jedoch hörte sich die Knallerei auch für Laien an, als handele es sich um eine unkalkulierbare Gefahr. Die Frauen und Männer löschten weiter – wussten Sie, in welcher Gefahr sie sich befanden?
Heute wurde nun bestätigt, dass sich auf dem Gelände scharfe Munition befand. Der GA zitiert eine Einsatzkraft: Es seien so viel Kampfmittel mit scharfer Munition gefunden worden, „hunderte Patronen aller Größen, Handgranaten und so weiter“. Weiter berichtet der GA, dass der Einsatzort mittlerweile von der Polizei beschlagnahmt und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden sei. Auch andere Medien berichteten.
Der Hausbesitzer berichtete gestern Abend vor Ort, dass das Ordnungsamt mehrmals zuvor am Ort des Unglückes gewesen sei.
Der Brand wirft Fragen auf, beispielsweise, wie kann es sein, dass so viel Munition in einem Bad Honnefer Waldstück gehortet werden kann? Was wäre eigentlich geschehen, wenn sich die Feuerwehr aufgrund einer ungewissen Gefahrenlage zurückgezogen hätte? Welche Gefahren sind eigentlich ehrenamtlichen Feuerwehrkräften zuzumuten?
Nicht nur die Staatsanwaltschaft dürfte sich mit diesem Unglücksfall ausgiebig beschäftigen, auch die Politik ist gefragt, was noch getan werden muss, um ehrenamtliche Feuerwehrleute optimal zu schützen.
Eine besondere Anerkennung der Leistungen der Rettungskräfte muss erfolgen.
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