Bad Honnef | Ist Graffiti Kunst? Selbst wenn: Hausbesitzer, deren Wände schon einmal mit Sprühdoseninhalten bearbeitet worden sind, halten diese Form der kreativen Selbstverwirklichung für eine Attacke auf fremdes Eigentum.
Nun will die CDU-Fraktion dazu beitragen, dass Schäden durch das wilde Besprühen von Wänden eingedämmt werden und schlägt eine legale Graffiti-Wand in Bad Honnef vor. Die Fraktion ist außerdem der Meinung, dass mit einer solchen Wand weitere Freizeitmöglichkeiten für kreative Jugendliche geschaffen würden und begleitende Maßnahmen durch Jugendhilfe und Schulen ermöglicht würden.
Dabei schlagen die Christdemokraten ein Drei-Stufen-Modell vor. So könnte die Stadt frei besprühbare Wände zur Verfügung stellen, die ohne Absprache und Genehmigung genutzt würden. Die Jugendlichen sollen selbst absprechen, wann welches Grafitti übersprüht werden kann. Alternativ könnte die Stadt besondere Genehmigungen erteilen oder Sprayer rufen bei Eigentümern an und bitten um Erlaubnis.
Legale Graffiti-Flächen sind auch in Bad Honnef nichts Neues. So hat zum Beispiel der TV Eiche verschiedene Flächen an der Skaterbahn am Rhein für das organisierte Besprühen freigegeben und auch die BHAG lässt Trafostationen kunstvoll besprühen.
Ob legales Sprayen allerdings als Prävention gegen wildes taugt, bleibt dahingestellt.
„Schließlich geht es um die Verbreitung des eigenen Namens, um Ruhm und den Kick“, zitiert die ZEIT den Sprayer Tomasz. Ein Sprayer ohne Bombing, also illegales Sprühen, das ginge nicht. Und: „Eine Stadt ist ein öffentlicher Raum. Wieso darf sie allein durch teuer erkaufte Werbeplakate gestaltet werden?“