Bad Honnef | Kein Nationalpark im Siebengebirge, dafür chance7. Durch die Teilnahme an dem Bundesförderprogramm chance.natur können zwischen dem Siebengebirge im Westen und der Gemeinde Windeck an der mittleren Sieg in den nächsten 12 Jahren auf einer Fläche von annähernd 11.400 Hektar bundesweit bedeutsame Lebensräume und Arten erhalten und gefördert werden. In Bad Honnef-Rhöndorf soll eine Allee des Weinbergpfirsich entstehen.
Im November 2012 lud der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf Chance-7-Projektleiter Georg Persch ein, um Möglichkeiten der konkreten Gestaltung von erlebbarem Naturschutz auf der örtlichen Weinbergsbrachen zu diskutieren. In der letzten Woche gab es eine fachlich-politische Begehung auf Einladung der beiden Kreistagsabgeordneten Jörg Erich Haselier und Klaus Döhl (beide CDU). Mit dabei: Georg Persch und Landratskandidat Sebastian Schuster, gleichzeitig auch CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag.
Haselier und Döhl begrüßten die erschienenen Naturinteressierten und Pressevertreter und führten in die Bedeutung der Lebensraumvernetzung des Naturschutzgroßprojektes Chance 7 ein, dass im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis vom Rheinufer bis ins Windecker Ländchen reicht. „Dabei kann Bad Honnef in den Tal- wie in den Berglagen partizipieren“, so Haselier.
Klaus Döhl verdeutlichte, dass neben dem Treffpunkt Rhöndorf auch Selhof und Aegiedienberg im Projektgebiet liegen. Georg Persch stellte klar, dass das ganze Projekt auf dem Prinzip der Freiwilligkeit basiere. Das bedeute, dass die Flächeneigentümer zu den Projekten ihre Einwilligung geben müssen und sich an der Entwicklung des Zieles beteiligen können. Ab Herbst 2014 gehe es an die Realisierung der ersten Projekte.
Auf der Höhe des beliebten Adenauerweges gab Haselier bekannt, dass sich der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf der Pflege einer Weinbergpfirsichallee widmen möchte, die dort auf beiden Seiten mithilfe von chance7 entstehen soll.
Der aktuelle Bewuchs soll zugunsten des lichteren Roten Weinbergspfirsich zurücktreten. Der Weinbergpfirsich passe hervorragend zum Kleinklima der dortigen Weinbergsbrache, habe -meist Mitte März- eine beeindruckende rosa Blüte und zeichne sich durch aromatisches Fruchtfleisch aus, dass auch gut für Konfitüren, Kompott oder einen Edelbrand verwandt werden kann, so Haselier. In seiner Folge siedelten sich nach einigen Jahren oftmals schützenswerte Fauna und Flora an, wie Beispiele an der Mosel beweisen.
Dieser Baum, so der Rhöndorfer Haselier weiter, sei unter den Obstbäumen deshalb eine Besonderheit, weil er nicht veredelt, sondern aus dem Samen gezogen wird, um sich ideal dem Weinbergklima anzupassen.