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Baustelle Flutgraben: Die Bewegungen sind im Toleranzbereich

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Bad Honnef-Rhöndorf – Spektakuläre Baumaßnahmen sind seit einiger Zeit in Rhöndorf zu beobachten. Eine wird zurzeit auch zwischen Frankenweg und Floßweg umgesetzt. Offensichtlich wurde dabei ein öffentlicher Weg beschädigt. Honnef heute fragte bei dem obersten Bad Honnefer Stadtplaner, Fabiano Pinto, nach, wie es dazu kam und ob Gefahren für die Sicherheit drohen.

Honnef heute: Vor Wochen ist ein Teil des Verbindungswegs Wolkenburgstraße/Frankenweg (Höhe Baugrundstück Flutgraben, unterhalb der Neubauten Frankenweg) abgesackt. Was ist dort geschehen?

Fabiano Pinto: Durch eine Baugrube mit Verbausicherung ist es zu Erdbewegungen gekommen.

Wie konnte das passieren?

Wenn eine Baugrube aufgehoben wird, zudem noch so nach an einer Pflaster-/Wegefläche, dann rutscht Erdreich nach und man sieht diese Erdbewegung (eher als z.B. bei normalem Baustellenuntergrund).

sicherungen baugrundstück
Die Abstützungen sollen nicht mehr entfernt werden

Welche Sicherungsmaßnahmen wurden getroffen?

Die Baugrube ist durch einen Verbau gesichert. Diese Abstützung ist ein übliches Bauverfahren, z.B. wenn keine große Baugrube mit schrägen Böschungen etc. errichtet werden kann. Der Verbau ist vom Statiker geprüft und standsicher. Die Bewegungen sind nach Aussage des Statikers im Toleranzbereich.

Können diese Sicherungsmaßnahmen überhaupt jemals entfernt werden, ohne dass es zu weiteren Erdbewegungen kommt?

Die Sicherungsmaßnahmen werden nicht entfernt. Der Verbau verbleibt im Boden, um die Kellerwände und das Erdreich zusätzlich zu stabilisieren und so weitere Schäden zu vermeiden. Außerdem kostet ein Ausbau Zeit und Geld und diese Verbauteile sind nur begrenzt wiederverwendbar.

Nach unserer Wahrnehmung sackt der Weg weiter ab. Ist diese Wahrnehmung richtig?

Ich kann nicht einschätzen, wie gut und in welchem Maße „unsere Wahrnehmung“ ist. Es gibt im Rahmen der Baumaßnahme sicherlich eine Phase der Erdbewegung, mit dem ergänzten Verbau wird das aber stabilisiert. Die Bewegungen sind nach Aussage des Statikers im Toleranzbereich.

Ist in naher Zukunft eine weitere Wegesicherung erforderlich?

Nein, durch den Verbau wird mit Abschluss der Baumaßnahme der Weg ordnungsgemäß befestigt sein. Voraussichtlich wird der Weg bereits nach Fertigstellung des Kellers und Verfüllung des Bodens wiederhergestellt.

Im Zusammenhang mit den letzten Starkregenereignissen: Wie groß ist die Gefahr, dass die Neubauten am Frankenweg und die Häuser darunter beschädigt werden könnten?

Es gibt keine Hinweise auf ein besonderes Risiko. Mit baustellenbedingten Schäden muss immer gerechnet werden. Das gilt auch für den Bau der jetzt schon dort stehenden neuen und weniger neuen Häuser bei deren Errichtung.

Waren die Folgen der Baustelle (Flutgraben) eigentlich vorhersehbar?

Die Baustellensituation in Bad Honnef ist oft geprägt durch enge Grundstücke, Zufahrten und topographische Erschwernisse, das galt auch schon für die Häuser vieler der dortigen Nachbarschaft sowie Anliegerinnen und Anlieger. Folgen wie in diesem Fall sind nicht unüblich, kaum vermeidbar und letztendlich komplett reversibel/reparabel.

Werden die Steuerzahler in irgendeiner Form an den Kosten der Sicherungsarbeiten oder der Sanierung des Weges beteiligt?

Nein, auch bei baustellenbedingten Schäden gilt das Verursacherprinzip. Die Baustellensicherung ist Teil einer privaten Baustelle und damit privat finanziert. Das Schadensbild beim Weg ist aufgenommen und dokumentiert, der Bauträger ist über das Schadbild informiert und wird die entstandenen Schäden auf eigene Kosten beseitigen müssen.

 

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