Liebe Verwaltungs- und Ratsmitglieder, keine Panik. Ihr werdet nie ein komfortables, attraktives Internetstadtportal bezahlen können. Jedenfalls nicht aus dem Stadtsäckel. Und schon gar keins im Seifenenreklame-Look.Vielleicht könnten das Einzelne von euch. Aber nicht Bad Honnef.
Ein richtiges Stadtportal beschäftigt Viele. Die kümmern sich ausschließlich um die Technik, schreiben Artikel, schneiden Bilder zurecht, denken nach, entwickeln Neues. Für die gäbe es im Rathaus wahrscheinlich noch nicht einmal genügend Platz.
Ihr wollt sogar ein richtiges Stadtmarketing umsetzen. Das ist klasse. Kostet aber noch mehr Geld. Woher soll das kommen? Und vorher müssten erst einmal alle Schlaglöcher in den Straßen beseitigt werden.
Wir hören, dass im Hintergrund „Ehrenamtliche“ ans Werk wollen. Ehrenamt und Stadtmarketing? Puh! Wir hörten auch, dass Unternehmer im Monat keine 30 EUR für eine Internetpräsentation bezahlen können. Jetzt sollen sie sogar beim Centrum 50 bezahlen.
Klar, hat der Tamoj recht, wenn er sagt, die Unternehmer tun nur das, was sie tun müssen (um wettbewerbsfähig zu bleiben): Sie machens selbst. Damit schnell was passiert. Denn auf die Stadtlösung müssten sie mindestens noch zwei bis drei Jahre warten. Unrecht hat er bei der Vermutung, jetzt ginge es allen um Marktanteile. Ein ansprechendes Stadtportal für eine Stadt mit 25.000 Einwohnern ohne Subventionen zu betreiben bedeutet in jedem Fall Selbstausbeutung – damit können Sie noch nicht einmal eine Katzenfamilie ernähren. Welcher wachstumsorienterte Unternehmer will das nicht irgendwann einmal.
Bad Honnef hat ein Problem (oder auch nicht): Das bisherige Stadtmarketing ist ein reines Innenstadtmarketing. Die am Rande haben es schwer, brauchen aber auch eine richtig gute Vermarktung. Nun gibt es erfreulicherweise Unternehmer, die nach Ergänzungen suchen. Das darf nicht schlimm sein.
Zusammengefasst: Die Stadt braucht ein Stadtmarketing für alle. Allerdings wird es noch sehr lange dauern, bis es so funktioniert, damit ein paar Dollar mehr in den Geschäftskassen klingeln. So lange können und wollen viele Unternehmer nicht warten.
Bislang gibt es nur ein Innenstadtmarketing, das rigoros auf die Möglichkeiten des Internets verzichtet hat, so dass sogar einer der angesehensten Geschäftsleute kürzlich bemerkte: „Wir haben diesbezüglich viele Jahre verschlafen.“
Bad Honnef hat aber auch außerhalb der Innenstadt Unternehmen, die marketingmäßig angebunden sein wollen. Für die gibt es nun erste Möglichkeiten.
Liebe Stadt- und Ratsmitglieder, stellt so schnell wie möglich ein gutes Stadtmarketing auf die Beine und schützt bis dahin das, was euch freiwillig und kostenlos gegeben. Den Rest erledigt der Wettbewerb. Hat er bei Seifen schon immer getan.