Bad Honnef – Erst jubelten die Dragonfans heute Nachmittag beim Auswärtsspiel in Breitengüßbach. Zur Halbzeit stand es 55:32 für die Gäste aus Rhöndorf, in der 28. Spielminute lagen sie sogar 61:34 vorn. In der zweiten Hälfte verloren die Honnefer dann vollkommen die Spielkontrolle, fanden kein Rezept gegen den Ansturm der Gastgeber.
Mit 26:12 holten sich die Gastgeber den dritten Spielabschnitt und brachten die Dragons im letzten Viertel (16:22) zunächst ziemlich in die Bredouille. Fünf Minuten vor Spielende kamen sie sogar bis auf vier Punkte heran. Dann konnten sich die Dragons noch einmal aus ihrem Tief herausarbeiten und siegten am Ende 89:74.
Mit 20 Punkten war Antonio Pilipovic bester Werfer der Dragons, Kelvin Omojola kam auf 19 Punkte. Avery Sullivan musste zu Beginn des vorletzten Viertels nach seinem 5. Foul das Spielfeld verlassen, hatte bis dahin 2 Punkte auf seinem Konto verbucht.
Am 2.3.2024 empfangen die Dragons in eigener Halle den Tabellendritten BBC Coburg. Spielbeginn ist um 18 Uhr. (Hh)
Dragons zeigen Charakter
TSV Tröster Breitengüßbach vs. Dragons Rhöndorf 74:89 (13:22, 19:33, 26:12, 16:22)
Eine bemerkenswerte Achterbahnfahrt erlebte Rhöndorf bei TSV Tröster Breitengüßbach. Am Ende wies das ersatzgeschwächte Team um Coach Stephan Dohrn die Oberfranken jedoch klar mit 89:74 (55:32) in die Schranken. Dank einer tadellosen kämpferischen Leistung machen die Dragons den nächsten Schritt hin zur ProB-Meisterschaft im Süden.
Die Vorzeichen für Rhöndorf waren alles andere als ideal: Gleich vier Stammspieler mussten passen. Tyreese Blunt sowie Jekabs Beck fielen erkrankt aus, Leon Bulic fehlte aus familiären Gründen und Marko Rosic aufgrund einer Bänderverletzung. Die Chance für den 18-jährige Dyami Janeck aus dem NBBL-Team erste ProB-Minuten zu schnuppern.
Trotz der Ausfälle starteten die Dragons unbeeindruckt ins Spiel. Nach einer Phase des Abtastens, ging Rhöndorf nach fünf Minuten in Führung (9:7) und baute den Vorsprung, dank einem bestens aufgelegtem Kelvin Omojola, nach dem ersten Viertel auf 22:13 aus.
Auch im zweiten Spielabschnitt blieb Rhöndorf am Drücker. „In der ersten Halbzeit haben wir sehr kontrolliert und präzise gespielt“, meinte Stephan Dohrn. So baute der Tabellenführer die Distanz nach sieben Minuten auf 20 Punkte aus (45:25). Und spätestens nachdem Badu Buck mit der Halbzeitsirene einen Dreier zum 55:32 durch die Reuse schickte, schien Breitengüßbach vorzeitig auf der Verliererstraße.
Ein Eindruck, der sich nach der Pause weiter verstärkte. Zwei Minuten waren im dritten Viertel gespielt, als der beruhigende Zwischenstand aus Rhöndorfer Sicht 61:34 lautete. Dann nahm TSV-Coach Marko Völkl eine richtungsweisende Auszeit und stellte sein Team auf eine Zonenverteidigung ein. Mit Erfolg, denn fortan sollte die Partie zusehends kippen. „Die Zone von Breitengüßbach hat uns Probleme im Kopf bereitet“, räumte Stephan Dorn ein. „Wir haben den Ball ganz vernünftig bewegt, manchmal aber den letzten Pass vermissen lassen und reihenweise gute Wurfchancen daneben gesetzt.“ Bedeutete in der Praxis, die Gastgeber ließen den komfortablen Vorsprung der Dragons schmelzen wie Eis in der Sonne.
Zusätzlich hatte Avery Sullivan in der 29. Minute mit fünf Fouls vorzeitig Dienstschluss, der bis dahin allerdings ohnehin mit zwei mageren Punkten einen gebrauchten Tag hatte. Für Waffengleichheit sorgte auf der Gegenseite nur zwei Minuten später Erik Land, der sich ebenfalls ausfoulte und auf die Bank musste.
Bei Breitengüßbach drehte nun Marlon Stephan voll auf, der mit 22 Punkten zum Topscorer der Begegnung avancierte und maßgeblich am finalen 11:0-Lauf beteiligt war, der sein Team bis auf vier Punkte (25“/73:69) heranbrachte. Eine Herausforderung, die Rhöndorf in dieser Saison schon mehrfach erfolgreich bewältigt hat. Kurzum, auch diesmal: Als Kollektiv zog man Breitengüßbach mit intensiver Defensivarbeit in den letzten Minuten den Zahn und versenkte den Ball auch wieder sicher im gegnerischen Korb. Insgesamt betrachtet fiel das Endergebnis mit 89:74 vielleicht eine Spur zu hoch aus, unter dem Strich war der Sieg für Rhöndorf allerdings verdient.
Stephan Dohrn (Headcaoch Dragons Rhöndorf): “Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit der Leistung des Teams. In der ersten Halbzeit waren wir spielerisch und in der zweiten kämpferisch sehr gut. Manchmal kippt ein Basketballspiel ein wenig, manchmal richtig heftig, dann entscheidet der Charakter. Aber Breitengüßbach hat das in der zweiten Halbzeit auch richtig gut gemacht und schwierige Würfe getroffen. Wir im Gegenzug so gut wie nichts mehr. In solchen Momenten muss man die richtige Mentalität zeigen, dass haben die Jungs heute klasse gemacht. Auch als der Gegner eine 24 Punkteführung von uns auf vier reduziert hat, haben wir weitergespielt und eine Antwort gefunden. Daher bin ich gar nicht unzufrieden mit der zweiten Halbzeit.“
Dragons Rhöndorf: Omojola (19 Pkt./12 Ass.), Buck (13/3-3er/7 Rebs.), Sullivan (2), Gille (13/10 Reb.), Pilipovic (20/3-3er), Diallo (3), Janeck, Müller (10/1), Silic (9/2)
Breitengüßbach: Bauer (3 Pkt./1-3er), Dipplold (6), Trummeter (11), Wagner (4), Nieslon (8), Klaus (3), Walde (9/1), Land (6), Wörrlein (2), Stephan (22/3)
Dragons Rhöndorf / Breitengüßbach: 2er 18/34 (53%) / 20/43 (47%), 3er 9/32 (28%) / 5/16 (31%), FG 27/66 (41%) / 25/59 (42%), FT 26/32 (81%) / 19/25 (76%), REB 39 / 37, ST 8 / 3, TO 8 / 13, BS 1 / 3, PF 25 / 29
Klaus Beydemüller