Bad Honnef – Trotz ihrer besten Saisonleistung mussten sich die Dragons bei den Kangaroos mit 115:105 (53:44) geschlagen geben. Nach der regulären Spielzeit stand es noch 97:97. In der fälligen Verlängerung ging für Rhöndorf dann nicht mehr viel und Leitershofen konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden. Trotzdem äußerte sich Headcoach Stephan Dohrn anschließend zufrieden und sprach von einem „Riesenschritt“ in die richtige Richtung.
Dabei fehlte mit Janne Müller ein wichtiger Stammspieler, der zeitgleich zum BBL-Kader der Telekom Baskets Bonn gegen Rostock zählte. Derweil feierte Kelvin Omojola sein ersehntes Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Und die Dragons legten einen Blitzstart hin und gingen nach 140 Sekunden mit 8:0 in Führung. Die Kangaroos brauchten rund vier Minuten, um in der Partie anzukommen. Über mehr Intensität in der Defensive kämpfte sich Leitershofen in die Partie und nach sieben Minuten nach vorne (20:17). Die Wurfquoten beider Teams waren in den ersten zehn Minuten stark. Während Rhöndorf die Nase bei den Dreiern vorn hatte (57%), waren die Gastgeber aus dem 2er-Bereich extrem treffsicher (80%).
Im zweiten Viertel gingen Wurfausbeuten zunächst etwas in den Keller, was den konsequenten Defensivleistungen beider Teams geschuldet war. Bis zur 15. Minute blieb die Begegnung ausgeglichen (34:34). In der Folge nutzten die Kangaroos ihre wenigen Korbchancen, was den Dragons nicht gelang. In der Phase setzte sich ausgerechnet Ex-Drache Ferenc Gille (20 Pkt./10 Reb.) mit sechs Punkten in Szene und war maßgeblich an der 49:37-Führung seines Teams beteiligt. Zur Halbzeit trennten die Kontrahenten neun Zähler (53:44).
Nach der Pause fanden die Rheinländer wieder deutlich besser ins Spiel. Punkt für Punkt knabberte das Team von Stephan Dohrn den Rückstand auf und ging in 27. Minute wieder in Front (60:61). Rhöndorfs aggressive Defensive zeigte Wirkung bei den Schwaben, in der Offensive übten Tim Smith (29 Pkt.) und Danas Kazakevicius (19 Pkt./10 Reb.) viel Druck aus und brachten die Rheinländer mit 65:72 (29“) in Führung.
Im letzten Viertel wechselte das Momentum wieder auf die Seite der Kangaroos. Mit einem 7:0-Lauf eroberten die Hausherren zunächst die Führung zurück. Dann drehten die Gäste wieder auf und schienen fünf Minuten vor Schluss auf der Siegerstrasse (82:90). BG-Coach Emanuel Richter ordnete eine Zonen-Verteidigung an, mit Erfolg. Rhöndorf traf von außen nicht mehr, auf der anderen Seite übernahm Dragos-Andrej Diculescu (26 Pkt.). 33 Sekunden vor dem Ende sorgte Asa Nathaniel Williams (28 Pkt.) per Korbleger plus Bonuswurf für den Ausgleich (97:97). Tim Smith (29 Pkt.) hatte zwar noch einen letzten Wurf, konnte die Verlängerung nicht vermeiden.
Die Geschichte der Overtime ist schnell erzählt. Marko Rosic und Antonio Pilipovic hielten Rhöndorf mit ihren Punkten zum zwischenzeitlichen 105:103 noch in Schlagdistanz, danach war allerdings Leitershofen Chef im Ring. Unter dem Strich geht der 115:105-Sieg vollkommen in Ordnung.
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Trotzdem hatte der Dragons-Caoch allen Grund zufrieden zu sein. Was die Jungs in der Offensive geleistet haben, war einmal mehr Extraklasse. Und auch in der Verteidigung sind die Dragons nichts schuldig geblieben, auch wenn dies bei 115 kassierten Punkten seltsam klingen mag. Schließlich hat man bei einem der „heißesten Teams der Liga“ gespielt, lobte Stephan Dohrn den Gegner. Wenn Kelvin Omojola (14 Pkt.) wieder zu alter Form aufläuft – trotz einer soliden Leistung war ihm der Trainingsrückstand noch anzumerken – und außerdem Janne Müller wieder mit an Bord ist, dürften die Dragons für jeden Gegner eine hohe Hürde darstellen.
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir haben heute die beste Saisonleistung gezeigt und waren einen einzigen Rebound oder Korbleger am Ende davon entfernt, das Spiel zu gewinnen. Heute ist alles gut und definitiv nichts schlecht.“
Dragons Rhöndorf: Omojola (14 Pkt./1-3er), Smith (29/3), Rosic (10/2), Pilipovic (12/3), Reinhart (2), Lagerman (11/3), Kazakevicius (19/10 Reb.), Diallo, Rahn (3) Janeck (5/1)
BG Hessing Leitershofen: Williams (28 Pkt./5-3er), Kuprat, Marei (5), Gille (20/10 Reb.), Hinckson (7/1), Westermeir (11/1), März (3/1), Borgol (8/9 Reb.), Diculescu (26/5/8 Reb.), Udovicic (7/1)
Dragons Rhöndorf / VR-Bank Würzburg Baskets Akademie: 2er 21/40 (53%) / 27/40 (68%), 3er 13/30 (43%) / 15/40 (38%), FG 34/70 (49%) / 42/80 (53%), FT 24/31 (77%) / 16/26 (62%), ASS 17 / 26, REB 36 / 44, ST 6 / 5, TO 9 / 10, BS 1 / 1, PF 25 / 28