Bad Honnef | Infos aus der Vergangenheit für die Enkel? In Bad Honnef ein Problem. Das Stadtarchiv darbt im Rathauskeller vor sich hin, eine volle Personalstelle für die Archivierung der Bad Honnefer Geschichte gibt es nicht.
In den Bereichen, in denen öffentliche Institutionen schlecht aufgestellt sind, helfen oftmals Privatinitiativen aus. Und damit die Nachfahren dann vielleicht doch noch etwas über die Historie Bad Honnefs erfahren können, hat Renate Mahnke 2013 das Haus in der Hauptstraße 40 erworben. Unten werden in der Bücherei Werber weiterhin Bücher verkauft, im anderen Teil hat der Gutenberghaus e.V. seinen Platz gefunden und mittlerweile ein sehr umfangreiches Heimatarchiv aufgebaut.
Verschiedene Bereiche dienen als Heimatmuseum, stehen für Präsentationen und Besuche von Schulklassen zur Verfügung. Wichtigste Zulieferer sind Bad Honnefer Bürger. „Es ist schon toll, wie die unsere Arbeit unterstützen“, sagt Renate Mahnke.
Warum eröffnete gerade sie, die weder in Bad Honnef geboren wurde noch dort wohnt, ein Heimatarchiv?
Als Kunsthistorikerin hat sie schnell verstanden, welchen Schatz sie mit dem jetzigen Gutenberghaus erwarb. Der historische Ursprung des Standorts lässt sich bis ins Jahr 1740 zurückverfolgen, und der Heimtaforscher Karl Günter Werber, der dort mit seiner Frau lebte, hinterließ ihr ein bedeutendes heimatgeschichtliches Vermächtnis.
„Schätzchen-Markt“ am 12.12.
In diesem Jahr begeisterte das Gutenberghaus unter anderem mit der Postkartenausstellung „Grüße aus Honnef“. Über 400 erlesene Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert haben Honnefer Sammler mit viel Liebe und Leidenschaft zusammengetragen. Renate Mahnke: „Einen Teil durfte ich sogar behalten.“
Ein Renner war auch die Ausstellung „… und es ward Licht!“, die die Geschichte des Energieversorgers Bad Honnef AG zwischen Rhein und Westerwald erzählt.
Besonders gespannt ist Renate Mahnke auf den 12. Dezember, wenn sie den „Schätzchen-Markt“ eröffnet. Von 10 bis 18 Uhr stellt sie aus ihrem Privatbesitz alte Bücher, Schallplatten und Fotoapparate aus und bietet sie zum Kauf an.
Im nächsten Jahr können sich die Heimatfreunde über eine Stifter- und Stifterinnen-Ausstellung freuen und eine Austellung über den Himmerich. Dort soll 2016 auch eine Gedenktafel errichtet werden.
Ihr Wunsch an die Stadt ist, dass die Kultur und das Archiv an Bedeutung gewinnen. „Schließlich ist ein Archiv das Gedächtnis der Stadt“, so die „Heimatmeisterin“.