Bad Honnef – Manchmal muss man etwas hartnäckiger sein, um Ziele zu erreichen. Nachdem die Heimtaforscher Martin Maus und Lothar Vreden zum wiederholten Male die Stadtväter und -mütter auf den Erfinder Hermann Honnef aus Honnef aufmerksam gemacht hatten, entschloss sich die Stadt endlich, Honnef ein Denkmal zu setzen. Immerhin war er zu Lebzeiten ein Visionär der Windkraftnutzung und gilt als ein Vorreiter dieser Form der Energienutzung. Heute wurde es auf der Insel Grafenwerth der Öffentlichkeit übergeben.
Die Kummer-Vanotti-Stiftung und die Bad Honnef AG haben einen Sonderpreis ausgelobt. Gewonnen hat ihn Birgitta Weimer. Sie schuf das Werk „Eine Blume für Hermann Honnef“, das nun auf der Insel Grafenwerth im Skulpturenpark zu bewundern ist. Die Blume ist drei Meter hoch und hat einen Durchmesser von 80 Zentimetern. Der Clou: Sie erzeugt tatsächlich Energie und bietet sogar die Möglichkeit, ein Handy am Rhein aufzuladen. Birgitta Weimer lebt und arbeitet in Berghausen bei Gummersbach. Mehr zur Künstlerin.
„Die kinetische Windskulptur Eine Blume für Hermann Honnef spricht in ihrer plakativen Farbigkeit und poppigen Fröhlichkeit eine gänzlich andere visuelle Sprache als die stählernen Ingenieursbauwerke der frühen Moderne“, heißt es im Text der Kummer-Vanotti-Stiftung. Sie baue auf den vertikalen Mikrowindkraftanlagen auf, den Flower Turbines oder Windtulpen auf, die seit zwei Jahren zunehmend Platz im öffentlichen und privaten Außenräumen finden. „Sie kombinieren Aerodynamik und Computational Fluid Dynamics, können dadurch schon bei niedrigen Windgeschwindigkeiten Energie erzeugen und sind darüber hinaus leise und ungefährlich für Vögel. Die Blume für Hermann Honnef wird durch ihre Bewegung und ihre klare Formensprache kombiniert mit kräftigen Farben ein Anziehungspunkt innerhalb des Skulpturenparks werden und ist eine besondere Homage an den Windkraftpioniert Hermann Honnef, der auf der Insel Grafenwerth geboren wurde“.
Musikalisch begleitet wurde der Vormittag von der Bad Honnefer Harfenistin Isabelle Wirtgen. Auch ein Buch ist im Verkauf: Hermann Honnef, ein Leben für die Windkraft.
Weit unserer Zeit voraus?
Von Lothar Vreden, Leiter des Virtuellen Brückenhofmuseums
Hermann Honnef im Virtuellen Brückenhofmuseum. Manchmal ist ein Hinweis wie ein Samen. Wenn man ihm Nahrung und Wasser zuführt, wird vielleicht eine wunderschöne Blume daraus.
So war es auch mit „Hermann Honnef. Unser Bad Honnefer Mitarbeiter, der leidenschaftliche Ansichtskartensammler Martin Maus, schickte mir einen Scan einer alten Postkarte mit den Worten: „Schauen Sie bitte mal – ein Windrad damals! Von einem Hermann Honnef, auf Grafenwerth geboren.“ Ich fragte mich: Ein Windrad zur Energiegewinnung schon vor Jahrzehnten? Weit unserer Zeit voraus?
Daraufhin konnte ich unseren Mitarbeiter Dieter Mechlinski, der schon mehrere vielseitige Galerien in unserem Virtuellen Brückenhofmuseum zusammengestellt hatte, für dieses Thema interessieren. Er nahm sofort die Idee auf und begann mit seinen Nachforschungen. Bald schon war seine Entdeckerleidenschaft entfacht, und er begann mit seinen umfangreichen Recherchen, die er bald weltweit und mit vielen Kontakten fortsetzte.
In weit über 500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden entstand nun eine beachtenswerte Galerie mit über 180 Bildern, Urkunden, Zeitungsartikel etc. Es ist wohl die umfangreichste Dokumentation zu Hermann Honnef im Internet.
Vorschläge u.a. zur Würdigung dieser Honnefer Persönlichkeit, eine Gedenktafel auf der Insel Grafenwerth aufzustellen, unterbreiteten wir Otto Neuhoff, dem Bürgermeister der Stadt Bad Honnef. Er griff diesen Gedanken auf und leitete ihn an die Stiftung Kummer-Vanotti und an die BHAG weiter.
Hier kommen Sie zu der Galerie „Hermann Honnef, ein Windkraftpionier“ in unserem Internet-Geschichtsbuch „Virtuelles Brückenhofmuseum“, die den Aktionen bis hin zum Denkmal auf Grafenwerth zugrunde liegt. Sie erreichen die Galerie allgemein über die Sucheingabe bei Google u.a. „Hermann Honnef virtuell“ oder direkt über den unten folgenden QR-Code mit Ihrem Handy.