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Eine Geschichte von Geborgenheit und Vertrauen

Die Schlüssel zur Integration geflüchteter Kinder - Ein Beitrag von "Bad Honnef hilft"

Bad Honnef – Wenn geflüchtete Kinder aus Kriegsgebieten plötzlich im fremden Land in einer Sprache, die sie nicht verstehen, geschweige denn sprechen können in die Schule kommen, ziehen sich viele zurück. Sie fühlen sich verloren. Angst macht sie sprachlos. Was kann man dagegen tun? Ein bisschen Heimat, etwas Vertrautheit könnte jetzt helfen. Denn es ist viel einfacher angstfrei zu lernen. Aber wie kann das gehen? Die gute Idee kommt vom Fachdienst Soziales und Asyl der Stadt.

Nach den Herbstferien letzten Jahres wird Juliia Morozova, Soziologin – auch aus der Ukraine geflüchtet – von Felix Trimborn gefragt, ob sie bei der Integration von ukrainischen Kindern helfen könnte.

Spontan sagt sie zu. Mit viel Liebe und Empathie fängt sie an, sich mit den Kindern zu treffen, in vertrauter Sprache mit ihnen zu sprechen, ihnen Geschichten vorzulesen oder mit Knetgummi zu basteln. Eben alles was notwendig ist, um Zuversicht herzustellen, ihnen die Angst zu nehmen und sie behutsam auf das Unbekannte neugierig zu machen. Mittlerweile schafft ihre zarte Fürsorge eine gesicherte Atmosphäre des Vertrauens und der Geborgenheit, die eine Brücke zwischen den Kindern, Lehrern und Eltern baut und allen hilft, sich im schulischen Umfeld besser zurechtzufinden. Von vielen Seiten kommt inzwischen Lob und Anerkennung. „Es sollte an jeder Schule jemanden geben, der Brücken baut.“

Und bei alledem ist Juliia Morozova weiterhin fleißig dabei, noch besser Deutsch zu lernen um eine längerfristige, berufsnahe Anstellung zu bekommen, aber auch um weitere und noch bessere Brücken bauen zu können. Sobald Sie im Deutschkurs den Level B2 erreicht hat, will sie an der Uni Psychologie studieren, um den vom Krieg traumatisierten Menschen zu helfen. Aber das dauert noch etwas.

Ein schöner Anfang wäre für sie in der Offenen Ganztagsschule (OGS) St. Martinus zu arbeiten, deren Träger der Stadtjugendring ist. Die OGS schafft einen sicheren und ansprechenden Lebensraum für Kinder, bietet Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten und fördert die Verantwortung für Pflichten und Angebote. Die Bildungs- und Erziehungsangebote, werden auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt und sollen ihre individuelle Entwicklung fördern. Und sie geben Anleitung zu sozialem Verhalten und Toleranz sowie attraktive, freiwillige Förder- und Beschäftigungsangebote für die Schüler*innen. In genau diesem Umfeld würde sie jetzt sehr gern arbeiten.

Und wie so vieles im Leben ist auch das Glück unberechenbar, denn nur kurze Zeit später kommt die tolle Nachricht: Juliia kann sofort mit einigen Wochenstunden in der OGS anfangen. Da ist die Freude groß. Wir wünschen ihr viel Erfolg.

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