Bad Honnef – Im Rahmen ihrer Stadtversammlung haben die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Bad Honnef Rückschau gehalten, verdiente Mitglieder geehrt und neue Helfer und Funktionsträger ernannt. Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut verwies stolz auf rund 19.000 ehrenamtlich geleistete Stunden der 200 Honnefer Aktiven.
„Ihr seid eine tolle Truppe und eine Gemeinschaft, der man ihre Begeisterung anmerkt“, sagte Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut an die Adresse der rund 50 Aktiven, die zur Stadtversammlung im Pfarrheim Sankt Johann Baptist erschienen waren. Junge und Junggebliebene wirken bei den Maltesern mit, zum Beispiel als Sanitäter, Jugendgruppenleiter, Ausbilder oder Integrationslotse. Für die Stadtleitung legten Dr. Archut, Zugführer Max Kornfeld, Geschäftsführerin Katharina Beschoner und der stellvertretende Jugendsprecher Sebastian Falkenberg einen eindrucksvollen Tätigkeitsbericht vor: Insgesamt rund 19.000 ehrenamtliche Stunden „Dienst am Nächsten“ wurden 2018 in den Bereichen Notfallvorsorge, Sanitätsdienst, Ausbildung, Soziale Dienste und Jugendarbeit geleistet.
An 110 Kursen nahmen 1.600 Menschen teil, rund 1.300 davon ließen sich in Erster Hilfe schulen. Bei 70 Sanitätsdiensten leisteten die Malteser rund 2.200 Dienststunden und 31 Mal Erste Hilfe. Dabei waren die Malteser nicht nur in Bad Honnef und dem Siebengebirge unterwegs, sondern auch in Köln und Bonn. Ein Einsatzschwerpunkt ist der Karneval, der rund ein Drittel der insgesamt abgeleisteten Stunden ausmacht. Erfolgreich nahmen die Honnefer wieder an der Kevelaer-Wallfahrt der Malteser teil und stellten dabei mit 150 Pilgern und Helfern das größte Kontingent der Erzdiözese.
Unterstützung der Feuerwehr und Transport bei Evakuierungen
Das Rückgrat der Malteser-Dienste ist weiterhin die Notfallvorsorge. Die der Bezirksregierung Köln unterstellte Einsatzeinheit „BRK 06“ steht unter Bad Honnefer Führung. Hier gab es zum Jahresende einen Leitungswechsel: Max Kornfeld übernahm die Aufgabe des Zugführers von seinem Vorgänger Florian Papke. Sieben Mal wurde die Einsatzeinheit im vergangenen Jahr „scharf“ alarmiert. Mehrfach rückte sie aus, etwa um bei Großeinsätzen die Feuerwehr sanitätsdienstlich und bei der Verpflegung der Einsatzkräfte zu unterstützen. Außerdem wurden die Malteser wiederholt für den Liegendtransport von Personen angefordert, die wegen der Entschärfung von Weltkriegsbomben zeitweise aus Heimen und Krankenhäusern evakuiert werden mussten.
Ein fester Bestandteil der Honnefer Malteser-Arbeit ist die Integration. Vier verschiedene Betreuungsangebote konnten durch ehrenamtliche Integrationslotsen aufgebaut werden, eine Teestube als Anlaufstelle, eine integrative Fußballmannschaft sowie die Projekte „Schwimmen verbindet“ und „Kulinarische Weltreise“, bei denen Einheimische und Geflüchtete miteinander Freizeitaktivitäten unternehmen. Weiter vorangekommen ist auch das Integrationsprojekt „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“. Zwei Geflüchtete absolvierten 2018 erfolgreich einen Notfallhelfer-Lehrgang, einer befindet sich derzeit in der Ausbildung zum Erste-Hilfe-Ausbilder.
Für 30 andere mitgearbeitet
Drei anwesende Aktive wurden persönlich für ihre langjährige Mitgliedschaft im Malteser Hilfsdienst geehrt: Elsbeth Müller und Christian Büsch erhielten eine Urkunde für 20-jähriges Engagement, Cornelius Dirk für 25-jährige aktive Mitwirkung im Malteser Hilfsdienst. Dr. Archut betonte: „Im Durchschnitt engagieren sich Deutsche zwei Jahre ihres Lebens ehrenamtlich. Diese drei Aktiven, die wir heute ehren, haben also statistisch gesehen für 30 andere mitgearbeitet. Das verdient nicht nur unseren Dank, sondern den der gesamten Gesellschaft.“
Madita Spies und Stefanie Rehagen erhielten nach erfolgreich absolvierter Helfergrundausbildung ihre Ernennungsurkunden und symbolisch für die Aufnahme in die Helferschaft die blauen Schulterschlaufen für ihre Diensthemden. Elsbeth Müller wurde zur Sicherheitsbeauftragten der Gliederung ernannt. Im Anschluss stellten Tamara Raschka und Johanna Linnemann ein neues Kommunikationskonzept der Honnefer Malteser vor, bei dem alle Aktiven mitwirken können. Zugführer Max Kornfeld konnte den aktivsten Sanitätern der Gliederung nagelneue Einsatzjacken überreichen – die alten waren durch den häufigen Gebrauch abgenutzt. Sie sollen aber nicht entsorgt werden. Die Malteser Jugend will den alten Einsatztextilien im Sinne eines „Upcyclings“ zum Beispiel als Taschen, Beutel und Federmäppchen neues Leben einhauchen. (A.A.)