Bad Honnef – Immer öfter berichten Medien über Gewalt gegen Feuerwehr- und Rettungskräfte. In Bad Honnef wurden solche Fälle noch nicht bekannt. Dabei ist die Stadt eine Kommune, in der die Wehrleute nicht nur mal sporadisch einen Kleinbrand löschen müssen. Erst der letzte Großeinsatz beim Brand der Schule St. Josef hat bewiesen, welche Katastrophen die Bad Honnefer freiwilligen Feuerwehrleute im Ernstfall bewältigen müssen.
Großbrand St. Josef im Dezember 2020
So rückten sie im Jahr 2020 insgesamt zu 358 Einsätzen aus – mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt waren die Ehrenamtlichen 12.290 Stunden und 41 Minuten für die Gemeinschaft Tag und Nacht im Einsatz.
Was viele nicht wissen: Die Mitglieder der Bad Honnefer Feuerwehr stehen nicht nur 24 Stunden parat, um bei Notfällen zu helfen. Sie sparen den Bürgerinnen und Bürgern auch viel Steuergeld. Denn eigentlich müsste die Stadt nach dem Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und Katastrophenschutz (BHKG) eine hauptamtliche Wache unterhalten. Hohe Kosten fielen an, beispielsweise für Personal. Nur wegen des großen ehrenamtlichen Engagements der Honnefer Wehr und ihrer Leistungsfähigkeit hat die Bezirksregierung eine Ausnahmeregelung erteilt.
Bedanken können sich die Bürgerinnen und Bürger bei den zurzeit 132 aktiven Kräften, den 50 Mitgliedern der Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie den 31 Mitgliedern der Ehrenabteilungen, die sich unter anderem um Spendeneinnahmen bemühen. An drei Standorten – Rhöndorf, Bad Honnef Mitte und Aegidienberg – unterhält die Wehr zwei Löschzüge, eine Löschgruppe. Zudem stehen weitere Einheiten zur Verfügung.
Übung im ICE-Tunnel im Oktober 2020
Nun sollen die Funktionsträger der Freiwilligen Feuerwehr für ihre ehrenamtliche Tätigkeit besser entschädigt beziehungsweise überhaupt entschädigt werden. Bekam der Leiter der Feuerwehr bislang 250 EUR monatlich, soll er nun 900,30 EUR erhalten, was dem Satz eines Fraktionsvorsitzenden/einer Fraktionsvorsitzenden nach der Entschädigungsverordnung NRW entspricht, seine Stellvertretung statt 150 EUR nach der neuen Regelung 450,15 EUR. Auch die Leitung der Kinderfeuerwehr soll nun endlich einen Ausgleich bekommen – 150,05 EUR.
Insgesamt wurden neun Funktionsbereiche berücksichtigt. Für die Stadt wären das jährliche Mehrkosten von 44.114,76 EUR. Mehrausgaben für die Sicherheit, die in keinem Verhältnis zu dem finanziellen Mehraufwand bei einer Profi-Wehr stehen.
Darüber, ob die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef für ihren unermüdlichen und sogar den Steuerzahler entlastenden Einsatz finanziell bessergestellt werden, entscheidet der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag (11.3.), 18 Uhr, Kursaal.