Bad Honnef/Düsseldorf – Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. fordert zum Equal Pay Day am 18. März unter dem Motto „Wertsache Arbeit“ eine geschlechtergerechte finanzielle Aufwertung von Berufen, in denen überwiegend Frauen beschäftigt sind.
„Diese Unterschiede tragen eine enorme Mitschuld daran, dass Frauen weniger Rente erwirtschaften als Männer und daher viel häufiger von Altersarmut betroffen sind. Gleichzeitig werden so wichtige Berufe unattraktiv gemacht, die für unsere alternde Gesellschaft aber lebensnotwendig sind“, so Mechthild Heil, Bundesvorsitzende der kfd.
Ein Großteil dieses Unterschieds besteht, da Frauen überdurchschnittlich häufig in sogenannten SAHGE-Berufen (Soziale Arbeit, Haushaltsbezogene Dienste, Gesundheit und Erziehung) tätig sind, in denen ein niedrigeres Lohnniveau herrscht als beispielsweise in technischen Berufen.
„Diskriminierung beginnt bereits in der Ausbildung: Während Auszubildende in Handwerksberufen ein sozialversicherungspflichtiges Entgelt erhalten, findet etwa der erste Teil der Ausbildung zur Erzieherin an einer Fachschule statt. Angehende Erzieherinnen erhalten also keine Ausbildungsvergütung, zudem wird oft Schulgeld erhoben“, beklagt Heil.
Besonders hoch ist die Ungerechtigkeit bei der Sorgearbeit in privaten Haushalten. Nichtbezahlte Arbeit im Haushalt, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen verrichten hauptsächlich Frauen, die dafür täglich eineinhalb Stunden mehr aufwenden als Männer. Selbst bezahlte Dienstleistungen in Privathaushalten werden nach wie vor überwiegend von Frauen in irregulären, nicht sozialversicherten Beschäftigungsverhältnissen erbracht.
Die kfd fordert daher seit Jahren die Einführung eines Gutscheinmodells, um Dienstleistungen im Haushalt aus der Schwarzarbeit zu holen und sie fair, legal und bezahlbar zu machen. Um der Bedeutung der SAHGE Berufe gerecht zu werden, müssen die sogenannten Frauenberufe neu bewertet werden. Eine Berücksichtigung der psychosozialen Belastungen muss dabei gewährleistet sein.
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Der Equal Pay Day beschreibt symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen „umsonst“ arbeiten. 2018 erhielten Frauen im Vergleich zu Männern einen 21% niedrigeren Stundenlohn. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen länger arbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu erhalten, das Männer bereits am 31.12.2018 erreicht haben.
Weitere Informationen
www.kfd-bundesverband.de/themen/erwerbsarbeit/