Bad Honnef | „Es gab weder Übergriffe auf uns …“!, so Jens Koelzer vom DRK-Ortsverein Bad Honnef gestern nach dem Zug in Selhof (Video) auf die Frage von Honnef heute nach besonderen Vorkommnissen. Bemerkenswert, dass eine solche Aussage bereits zum Routinekommentar ziviler Katastrophenschützer gehört.
Offensichtlich zählt die Gefahr aber, bei Rettungseinsätzen körperlich und verbal attackiert zu werden, mittlerweile zum Alltag von Sanitätern, Feuerwehrleuten, Polizisten und THWlern. Laut einer Gewalt-Studie des Lehrstuhls für Kriminologie der Ruhr-Universität Bochum wurde in NRW jeder achte Retter schon einmal Opfer von körperlicher Gewalt, rund 13 Prozent der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten.
Wie aktuell das Thema „Gewalt gegen Retter“ ist, beweist einmal mehr ein Vorfall, der sich gestern in der Rhein-Sieg-Gemeinde Swisttal zutrug. Dort wurde bei einer größeren Karnevalsveranstaltung ein 23-jähriger Rettungssanitäter von bislang unbekannten Personen attackiert und verletzt. Als er mit dem Patienten auf dem Weg zum Rettungswagen war, wurde er von mehreren Unbekannten, die mit dem Rettungseinsatz nicht zu tun hatten, bedrängt und attackiert.
Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei versuchten die Unbekannten zunächst dem Sanitäter eine brennende Zigarette an den Kopfbereich zu drücken – im weiteren Verlauf wurde er geschubst und geschlagen. Als er in dem Gerangel auf den Boden gestürzt war, traten die Unbekannten noch auf ihn ein und liefen dann davon. Der Verletzte wurde von einer weiteren Rettungswagenbesatzung vor Ort versorgt und mit Verletzungen im Oberkörper- und Kopfbereich zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Polizei bittet Zeugen des Vorfalls, sich bei ihr zu melden. Es soll sich bei den Tätern um vier männliche Person gehandelt haben. Sie seien nicht kostümiert gewesen und hätten laut Polizei mit osteuropäischem Akzent gesprochen. Der Haupttäter sei von schmaler Statur gewesen und habe einen Bart getragen. Möglicherweise hätten sich die Beschuldigten zusammen mit zwei weiblichen Personen noch eine kurze Zeit an einer nahegelegenen Bushaltestelle aufgehalten.
Rufnummer der Polizei: 0228-150.