Bad Honnef | Heftig kritisiert Bürgermeister Otto Neuhoff in einem Interview mit dem General-Anzeiger die alte Verwaltungsspitze. „Die Sporthalle könnte längst stehen. Es wird immer gesagt, meine Vorgängerin habe sich so für die große Halle eingesetzt. Aber was hat sie getan?“ wird Neuhoff zitiert. Wenn man es ernst meine, prüfe man das durch.
Auch bei den nicht eingeforderten Kita-Beiträgen ließ Neuhoff Luft ab. Nicht gestimmt habe es an der Führung in der Organisation und das über Jahre, so der Bürgermeister in dem Interviewbeitrag. „Wenn das Problem adressiert ist, dann muss eine Verwaltungsspitze erkennen, dass es einen Handlungsbedarf gibt, und entsprechend Ressourcen bereitstellen.“
Die Kritik an ihrer Person hält Ex-Bürgermeisterin Wally Feiden für „ganz schlechten Stil“. Wie man öffentlich so über die Leistung einer Vorgängerin oder eines Vorgängers sprechen könne, begreife sie nicht. In diesem Fall habe sie nicht mit am Tisch gesessen und somit auch keine Möglichkeit gehabt, zu den Vorwürfen etwas zu sagen. Feiden: „So etwas habe und hätte ich nie gemacht. Das hat kein Niveau.“
Wie ist es nur möglich, dass nach nur rd. 3 Monaten Dinge möglich werden, die vorher, teilweise jahrelang, liegen geblieben sind? Neues Personal? Mehr Geld? Veränderte politische Verhältnisse? Einfach nur Glück?
Nein, dies ist nicht der Fall. Wo früher endlos Schuldzuweisungen als Begründung für zahlreiche Versäumnisse formuliert wurden ist da plötzlich jemand der handelt. Prioritäten setzt und POSITIV kommuniziert.
Es mag der Vorgängerin nicht gefallen wenn ausgesprochen wird, was alle wissen. Frau Feiden hatte Ihre Stärken in der Selbstinszenierung. Ein transparenter Umgang mit der Politik und die effiziente Organisation einer Verwaltung gehörten wohl nicht dazu. Das wird immer deutlicher und darf ausgesprochen werden, auch Politiker unterliegen einer Beurteilung.
Wir werden noch lange Zeit brauchen um die Defizite der Vergangenheit zu bewältigen, keine einfache Aufgabe aber ich bin guten Mutes, dass es uns GEMEINSAM gelingt.
Niveau hin Niveau her, Fakt ist, dass die alte Bürgermeisterin ihren Laden nicht im Griff hatte. Ich selbst kann da ein Lied von singen. Ich habe Mitte 2006 ein Anliegen betreffend einer öffentlichen Behindertentoilette bei Ihr persönlich vorgetragen. Dieser Vorgang wurde ein zweimal angefasst und dann ist die Sache in der Schublade verschwunden. So ging die Superbürgermeisterin, die hier von Niveau spricht, mit Belange behinderter Mitbürger um. Nach nochmaliger Nachfrage Mitte diesen Jahres wurde diese Angelegenheit wieder aufgenommen. Bin gespannt vieviel Karteileichen der neue Bürgermeister noch findet. Am Personal sparen ist nicht immer gut, aber diese Probleme haben ja viele Kommunen bzw. Bundesbehörden.
Nunja, wie man nach drei Monaten behaupten kann, der neue Bürgermeister macht Dinge möglich die vorher nicht möglich gewesen sein sollen ist mir eher schleierhhaft – genausogut ist es möglich, dass er gerne populistische Ziele verfolgt und deshalb die wichtigen Dinge eher brachliegen lässt. Da werden tolle Parkplätze freigegeben und müssen wieder aufgegeben werden, weil Busse nicht mehr um die Ecke kommen. Da wird der Bahnhof im Wohndorf des Bürgermeisters dem wichtigeren in der Stadt vorgezogen. Da wird ein Vollsortimenter im Wohndorf bevorzugt, obwohl jeder weiss, dass das einen wesentlich sinnvolleren im Stadtzentrum weitaus schwieriger macht.
Klar mögen manche Online- und Print-Medien ihn hochpuschen – aber Besonderes hat der neue Bürgermeister sicher nicht wirklich geleistet. Ein klein wenig Populismus – wenig Substanz. Vielleicht kommt es ja noch. Auch das muss man nach ein paar Monaten noch zugestehen.
Ja jetzt haben wir einen tollen Verwaltungs-Apparat, sooo kompetent. Dass es in der Vergangenheit nicht doll war ist klar aber sich in den Medien so auszulassen, spricht von wahrer „Größe“. Mit den Kitabeiträgen – da sieht man die Sozialkompetenz, auch wenn das alle anders sehen, dass 2000€ für Familien viel Geld ist dass man nicht einfach so auf der hohen Kante liegen hat. Kann man ja die Kompetenz dieser tollen Stadtverwaltung mit „Spitze“ Stunden lassen, mit 6% Zinsen als Bonus für soziales Engagement.
Ich finde man sollte persönliche Schuldzuweisungen an Frau Feiden für eventuelle Versäumnisse in der Vergangenheit unterlassen, da sie in der Sache nicht dienlich sind. Jeder, der im Rat und in der Verwaltung gearbeitet hat, hat sein Tun und Handeln nach seinem Amtseid ausgerichtet…zum Wohle der Stadt…und solche Unterstellungen bringen niemanden weiter zumal die angegriffene Person sich nicht rechtfertigen kann. Fest steht, daß Frau Feiden keine große Unterstützung aus den Reihen der Allianz erhalten hat und nun von Mitgliedern dieser Allianz angegriffen wird.
Das trägt alles nicht zur gewollten Wende in Hinblick auf parteiübergreifendes Konsenshandeln bei und sollte von allen Seiten verhindert werden,….es gilt, den Blick nach Vorne zu richten und nicht zurück :-)
In diesem Sinne sollte der neue Rat handeln und anstehende Probleme bewältigen ohne Vergangenheitsbewältigung in den Vordergrund zu stellen.
Daniel Amberge (parteilos)