Bad Honnef | Donnerstag findet die erste Ratssitzung im neuen Jahr statt. Beschlossen werden soll auch die „Einrichtung einer Seniorenvertretung“. SPD, Grüne und Bürgerblock wollen eine Vertretung nach Paragraf 27a der Gemeindeordnung. Alle Bad Honnefer Senioren könnten sich dann an der Wahl beteiligen, die gewählten Vertreter hätten ein Rede- und Antragsrecht im Ausschuss.
Verwaltung, CDU und FDP sprechen sich hingegen für eine Vereinslösung aus und begründen dies mit dem hohen Altersdurchschnitt der Ratsmitglieder. Sie befürchten eine Überrepräsentation der Gruppe der Senioren.
Die FDP wird morgen einen weitergehenden Antrag stellen. Demnach soll der Rat der Stadt Bad Honnef die Einrichtung einer „Vertretung für Menschen mit Behinderung“ in Anlehnung an die Organisationsform des Stadtjugendrings beschließen. Der Grundgedanke des § 27a sei, dass Gruppierungen, die nicht im Rat repräsentativ vertreten sind, eine Möglichkeit der Wahrnehmung ihrer spezifischen Interessen gegeben werden soll. Dies würde in Bad Honnef auf Menschen mit Behinderung und nicht wahlberechtigte Jugendliche zutreffen. Hingegen würde sich die Bad Honnefer Altersstruktur in der Zusammensetzung des Rates widerspiegeln.
Während viele Senioren nach Ansicht der FDP noch geistig und körperlich fit seien, sei ein gewisser Anteil an Senioren auf Pflege oder Unterstützung angewiesen und teile somit das gleiche Schicksal von Menschen mit Behinderung aller Altersstufen. Diese Menschen hätten bislang keine ausreichenden Möglichkeiten, ihren Interessen zum Beispiel an barrierefreiem Wohnraum, Mobilität und Serviceangeboten entsprechend Geltung zu verschaffen, um am täglichen Leben adäquat teilnehmen zu können. Die Beschränkung auf eine Altersgruppe sei für die Freien Demokraten daher nicht zielführend.