Bad Honnef-Rhöndorf | Seit dem 4. Januar 2011 können Naturliebhaber die Weinbergswege in Rhöndorf nicht mehr nutzen. Grund: Ein Felsabbruch. Bislang ist nicht bekannt geworden, wie es weitergehen soll. Mehr Licht ins Dunkel will nun der bürger- und ortsverein rhöndorf e.v. bringen.
„Die gesperrten Wege in Rhöndorf und an der Stadtgrenze zu Königswinter stellen einen der beliebtesten Punkte im Siebengebirge und einen ebenfalls markanten Punkt am auslaufenden Mittelrheintal dar. Zudem ist die Bedeutung des Weinbaus für das Siebengebirge mit seinen rund 20 ha für das Land Nordrhein-Westfalen hervorzuheben. Es geht hier auch um die Planungssicherheit für die Ertragswinzer und die Sicherung der Kulturlandschaft Weinberge“, sagt der Vorsitzende des bürger- und ortsvereins, Jörg Erich Haselier.
Obwohl mittlerweile dem NRW-Umweltministerium ein geologisches Gutachten vorliegt, hüllt sich Minister Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) noch in Schweigen. Kein Wunder: Der Geologische Dienst NRW hat Maßnahmen vorgeschlagen, die sehr viel Geld kosten. Das will sich die Regierung sparen, da sie an andere Stelle bereits in Naturparkprojekte investiert hat.
Aber auch die Stadt Bad Honnef sieht kein Land in Sicht. Jopa Vedders, Technischer Beigeordneter, hat bislang keine Finanzierungslösung. Er geht davon aus, dass die gefährdeten Weinbergwege während der Dauer seiner Amtszeit nicht mehr geöffnet werden. Das sind noch sechs Jahre.
Zunächst jedoch wartet er darauf, dass sich die Regierung zum Gutachten und den von der Stadt Bad Honnef eingebrachten Vorschlägen äußert. In einem ersten Gespräch im Ministerium sei man nicht zu Potte gekommen. Vedders: „An dem Tag waren wir wegen Verkehrsüberlastung Stunden unterwegs. Dann kommen wir in Düsseldorf an und die waren überhaupt nicht vorbereitet. Frau Feiden und ich waren ganz schön sauer.“
Am Montag will Haselier gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Andrea Milz im Kabinett des Weinguts Broel über den Ist-Zustand informieren.