Nonnenwerth – Die 50 Abiturientinnen und Abiturienten des Franziskus Gymnasium Nonnenwerth (FGN) durften am Freitag, dem 9. Juli 2021, ihre Abiturzeugnisse entgegennehmen. Mit einem festlichen Gottesdienst und der anschließenden feierlichen Zeugnisvergabe wurde der Abschluss ihrer Schullaufbahn gewürdigt. Die weitläufige Parkanlage der traditionsreichen Rheininsel zwischen Rolandsbogen und Drachenfels, bot anschließend eine großartige Kulisse für eine traumhafte Abschiedsfeier mit Musik und Tanz, selbstverständlich unter Beachtung der Hygienevorgaben.
In den Wochen zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler die schriftlichen und mündlichen Prüfungen mit Bravour gemeistert und können zurecht stolz auf ihre Leistungen sein. Durch den unmittelbar zu Pandemiebeginn im März 2020 am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth eingeführten Online-Unterricht per Videokonferenz nach regulärem Stundenplan waren sie auf die Abschlussprüfungen Corona zum Trotz optimal vorbereitet, da sie zu jeder Zeit von ihren Lehrerinnen und Lehrern betreut wurden.
In dem die Feierlichkeiten eröffnenden Wortgottesdienst, den die Abiturientinnen und Abiturienten gemeinsam mit Pater Saji angelehnt an das Abitur-Moto der Jahrgangsstufe „Abinopoly“ gestalteten, reflektierten sie das Treffen von Entscheidungen im „Spiel des Lebens“. Auch wenn „nach dem Spiel vor dem Spiel“ ist, blickten sie zuversichtlich in die Zukunft: „Wir werden mit zukünftigen Entscheidungen nicht allein sein. Denn mit dabei sind unsere Mitspielerinnen und Mitspieler, die uns zur Seite stehen.“
Die anschließende feierliche Zeugnisvergabe eröffnete Schulleiterin Andrea Monreal mit einer herzlichen Ansprache, ausgehend von dem ganz besonderen Weinberg „Il paradiso di Frassina“ in der Toskana. Dort ertönt per Lautsprecher die Musik Mozarts, weil Winzer Signore Cignozzi davon überzeugt ist, dass die Trauben unter diesen Bedingungen mehr Ertrag liefern und er damit einen besseren Wein erhält. Dies möge vielleicht „ein wenig verrückt“ klingen, aber das physikalische Phänomen der „Resonanz“, das „verstärkte Mitschwingen eines schwingfähigen Systems“, sei bei der diesjährigen Abiturientia auch zu beobachten. Trotz der Corona-Pandemie habe die Stufe hervorragend die Resonanzfrequenz getroffen und sei „zu einem wirklich guten, ja exzellenten Jahrgang“ herangereift: diskussionsfreudig, produktiv, herzlich und im Umgang liebevoll miteinander – und dabei aber auch leistungsorientiert und leistungsstark. Abschließend gratulierte sie voller Zuversicht für deren weiteren Lebensweg der Jahrgangsstufe zum bestandenen Abitur.
In Vertretung des Geschäftsführers des Schulträgers, Peter Soliman, sprach Emil Cete (ISR Neuss) der Stufe ebenfalls seine herzlichen Glückwünsche aus und stellte dabei die während der Schulzeit entstandene Gemeinschaft heraus: „Wenn ihr euch heute Abend voneinander verabschiedet, dann geht nicht als 50 Schulkameraden auseinander, sondern als 50 Freunde.“
Im Namen ihrer Jahrgangsstufe bedankten sich Gwendolyn Nonnen und Antonio Ziesche in ihrer Ansprache bei ihren Lehrerinnen und Lehrern und riefen so manche Anekdote aus ihren acht Jahren am Franziskus Gymnasium in Erinnerung. Mit ihrer nun ehemaligen Schule bleiben sie eng verbunden: „Wir hatten das Glück, eine außergewöhnliche Schule besuchen zu dürfen und hoffen, dass hier auch in Zukunft möglichst vielen Menschen, unabhängig von sozialem, finanziellem oder kulturellem Hintergrund, Zugang zu umfangreicher schulischer und moralischer Bildung ermöglicht wird.“
Bei ihrer ersten Abiturzeugnisvergabe als Oberstufenkoordinatorin durfte Jeanette Latus, die seit diesem Schuljahr diese Aufgabe bekleidet, hervorragende Ergebnisse verkünden: Der Jahrgangsdurchschnitt beträgt in diesem Jahr 2,1 – ein neuer Bestwert am Franziskus Gymnasium. Die Stufe solle sich aber nicht vorhalten lassen, dass es sich dabei um ein „lax gehandhabtes Corona-Abitur“ handeln würde: „Alle Prüfungen vor und während des Abiturs und alle sonstigen Leistungen, sei es auf der Schul- oder Zoom-Bank, hat die Stufe nach dem üblichen Standard absolviert.“
So sind während der bundesweiten Schulschließungen am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth keine Unterrichtsstunden pandemiebedingt ausgefallen, da die Schule unmittelbar auf vollständigen Unterricht per Videokonferenz umgestellt hatte. Neben ihren sehr guten Noten habe die leistungsstarke Jahrgangsstufe aber noch etwas viel Wichtigeres erreicht: In den vergangenen Jahren haben sich die Schülerinnen und Schüler zu Persönlichkeiten entwickelt, Zusammenhalt gezeigt und die am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth vermittelten Werte verinnerlicht.
Im Rahmen des Festaktes wurden anschließend auch und vor allem Schülerinnen und Schüler geehrt, die sich neben ihren schulischen Leistungen in besonderem Maße für die Schulgemeinschaft einsetzten: So erhielt Antonio Ziesche, der einen Schnitt von 1,5 erreichte, den Preis des Ministeriums. Schulleiterin Monreal beschrieb den ehemaligen Schülersprecher als eine gereifte Persönlichkeit: „Für seine Mitschüler*innen und Lehrer*innen hatte Antonio immer ein offenes Ohr. Hilfsbereitschaft ist für ihn keine Phrase, sondern eine Überzeugung.“ Diese Einschätzung bestätigte die Festgemeinschaft mit enthusiastischem Applaus.
Carina Heinemann und Thabea Koll, die beide einen Schnitt von 1,6 erreichten und wie Antonio Teil des Schülersprecherteams waren, wurden mit dem Preis der Schule geehrt. „Deutliche Spuren“ haben die beiden als „Teamplayer“ vorgestellten Abiturientinnen auf der Insel hinterlassen. Einsatzfreude, gepaart mit absoluter Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit zeichnete die beiden u.a. bei der Organisation von Unterstufenpartys und der Etablierung eines nachhaltigen Mülltrennungskonzepts aus.
Den Preis der Kreissparkasse Ahrweiler überreichte der Geschäftsstellenleiter von Oberwinter Leon Deptalla dem Nonnenwerther „Multitalent“ Mark Braun. Es sei nicht nur als vielfältig begabter Musiker, der durch gelungene Kompositionen seine Lehrer beeindruckte und auch einen zweiten Preis beim Musikwettbewerb der Europäischen Kommission erreichte, bekannt, sondern auch als in allen anderen Fachrichtungen talentiert, interessiert und engagiert. Die Traumnote 1,0, die Mark wie seine Mitschülerinnen Emily Funk und Kira Giebels erreichte, belegt dies eindrucksvoll.
Mit dem Preis des Vereins der Freunde, Förderer und Ehemaligen des Gymnasiums Nonnenwerth (VFFE) wurden Leonhard Hillesheim und Nils Ziegler geehrt. Beide sind von ihrer Art her „typische“ Nonnenwerther, so die Vereinsvorsitzende Rebecca Zamath: Bei sehr guten Leistungen mit ebenfalls jeweils einer 1 vor dem Komma und einem großen Interessensspektrum waren sie überaus hilfsbereit, verantwortungsvoll und wurden für ihre Zuverlässigkeit stets sehr geschätzt.
Daneben wurden Preise für besondere Leistungen in den einzelnen Fächern vergeben:
– Preis des Verbandes Biologie, Biowissenschaft und Biochemie: Lara Kukuk
– Preis für das Fach Deutsch des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz: Jule Annen
– Preis der Deutschen Mathematiker Vereinigung: Mark Braun
– Preis des Landesmusikrates: Mark Braun
– Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Mark Braun, Leonhard Hillesheim, Lena Kreienberg, Jakob Kubitscheck, Lara Kukuk, Julian Münchow, Anna Rink, Anna Walter
– Preis für das Fach Sozialkunde: Antonio Ziesche
In der traumhaften Parkanlage der Rheininsel gratulierten Eltern und Kollegium bei einem Sektumtrunk dem Abschlussjahrgang von Herzen zum bestandenen Abitur und wünscht den Absolventen viel Erfolg und Freude bei ihrem neuen Lebensabschnitt und Gottes Segen, bevor die Festgemeinschaft bei stimmungsvoller Musik beschwingt den Abend ausklingen ließ.
Fotos: Jana Schlochtermeier (MSS 11)