Bad Honnef – Die Coronakrise in den sozialen Medien – Lesestoff der besonderen Art. Aber auch Aktionen wie „Um 21 Uhr vom Balkon in die Hände klatschen“ oder Spahns Aufruf, der Verkäuferin im Supermarkt ein Lächeln zu schenken, wirken eher naiv.
Seit Jahren fordern Betroffene, Verbände und engagierte Einzelkämpfer eine bessere Bezahlung von Pflegekräften in Krankenhäusern und Altenheimen. Entscheidendes ist allerdings nicht geschehen. Das Volk hielt natürlich auch die Füße still, wohl wissend, dass eine bessere Entlohnung auf alle umgelegt werden muss. Dafür klatscht es jetzt vom Balkon.
Auf verschiedenen Facebookseiten wird zurzeit eine Corona-Challenge gefordert. Warum, wofür, steht da nicht.
Wäre doch jetzt eine gute Gelegenheit, für die Pflegekräfte eine „Frau Holle-Challenge“ ins Leben zurufen. Statt Eiswasser verschütten versprechen die User, für die Pflegekräfte im lokalen Umkreis eine bestimmte Summe auf ein öffentliches Konto zu spenden – EUR statt Applaus (bzw. Federn) vom Balkon. Später wird der Betrag dann auf die Pflegekräfte, die in Bad Honnef arbeiten, aufgeteilt. Und die Politik sorgt dafür, dass er nicht versteuert werden muss.
Wer zieht den Hut auf?