Bad Honnef – Bad Honnef macht bei der Klimarettung mobil. So kündigt die Ortsgruppe Fridays für Future Bad Honnef ihre Beteiligung am zehnten globalen Klimastreik (25.03.2022) an. Die weltweite Bewegung streikt dann bereits im vierten Jahr.
„Wir fordern damit die Regierungen weltweit auf, die Erderhitzung auf 1,5 Grad gegenüber vorindustriellen Niveau zu begrenzen und Profite einiger Konzerne nicht über das Leben von Menschen zu stellen“, so Sarah Jäger und Tim Springer von FFF Bad Honnef. Insbesondere müsse die Klimakrise global und sozial gedacht werden, sodass die Menschen, die jetzt schon unter den Folgen der Erderhitzung litten, nicht vergessen würden.
„Eine Regierung, die einen fossilen Energieträger durch den nächsten ersetzt und schulterzuckend die Klimaziele für die nächste Jahre abschreibt, hat die Dringlichkeit der Klimakrise leider nicht verstanden. Deswegen gehen wir am 25.03. zum 3. Mal in Bad Honnef auf die Straße, um lokal einzufordern, was für eine klimagerechte Welt notwendig ist“.
Darüber hinaus ist FFF Bad Honnef erschrocken über den Umgang der Bundesregierung mit den Taxonomie-Plänen der EU. Weder Gas noch Atomkraft hält die Initiative für geeignete Alternativen zu den erneuerbaren Energien „und anstatt Unmengen an Geld in solch veraltete und schädliche Kraftwerke zu stecken, sollte die Regierung lieber schleunigst den Ausbau der Erneuerbaren vorantreiben. Und um eines nochmals klarzustellen: Atomkraft ist teuer, nicht klimaneutral und vor allem gibt es keine Endlager! Die Bundesregierung muss daher gegen die Pläne der EU Klage einreichen“.
Doch auch lokal will sich FFF Bad Honnef für wir mehr Klima- und Naturschutz einsetzen. So fordert die Initiative beispielsweise, dass Fahrradfahren in Bad Honnef kein „lebensgefährliches Unterfangen“ mehr sein dürfe sowie eine naturnahe Wiederaufforstung des Siebengebirges mit passenden Baumarten. „Die „Grüne Lunge“ Bad Honnefs sollte mehr sein, als eine große Fichten-Monokultur und einen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten“.
Fridays für Future Bad Honnef: „Wir streiken, damit Menschenleben wichtiger werden als Gaskonzerne, Wälder wichtiger als Kohletagebauten und gerechte Lebensverhältnisse wichtiger als die Gewinne einiger Autofirmen. Intakte Ökosysteme können wir nur durch sofortige Emissionsreduktion erhalten – es wird Zeit, dass Regierungen weltweit dementsprechend handeln. Deswegen auf die Straße am 25.03.!“
Der Streik wird unter den gegebenen Corona-Maßnahmen stattfinden. Nähere Informationen zur Aktion wird die Ortsgruppe bekanntgeben.
Klimaneutralität, Windkraftwerke, Smartphones : dazu ein paar Bemerkungen.
Der gesamte elektronische Müll, der dabei entsteht, wird zu 87% im Ausland entsorgt Wird davon ehrlich gesprochen ? Nein.
Der Leiter der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ), Tedros Adhanom Ghebreyesus, spricht von einem “Tsunami an elektronischem Schrott”. Die Zahlen diesbezüglich sind schwindelerregend : 2019 wurden 53,6 Millionen Tonnen elektrischer und elektronischer Müll weltweit erzeugt : das ist der Gegenwert von 350 Kreuzfahrtschiffen hintereinander auf einer Länge von 125 km. Nur 17% dieses Mülls werden korrekt gesammelt oder recycelt. Der Rest landet auf illegalen Schrotthalden oder beliefert undurchsichtige Recyclingstellen.
Die Produktion von elektronischem Schrott befindet sich in konstanter Entwicklung : + 21% im Verlauf der letzten 5 Jahre. Sie lehnt sich an den atemberaubenden Rhythmus der Erneuerung der Smartphones an ( in weniger als 2 Jahren ) in den Ländern der westlichen Welt, und dürfte bis 2030 den Wert von 74,7 Millionen Tonnen erreichen. In Europa die bei weitem am meisten ansteigende Abfallkategorie, mit dem Weltrekord von 16,2 Kg pro Person und pro Jahr.
Die WHO hat mehr als 1 000 ( tausend ) schädliche Stoffe erfasst, denen Kinder bereits in utero ausgesetzt sind. Diese Stoffe befinden sich in elektronischen Teilen oder werden durch die Gewinnung von seltenen Erden erzeugt. Die elektronischen Müllhalden sind auch “Feinstaubfabriken” ( PM2,5, also unter 2,5 Mikrometer ), die laut Einschätzung durch die WHO den Tod von ca. 600 000 Kindern unter 15 Jahren weltweit jedes Jahr ausgelöst haben.
Sie haben richtig gelesen : jedes Jahr.
Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass Atomkraftwerke den Tod von ca. 3 Millionen Menschen ausgelöst haben.
Fridays for Future : lasst Euch mal von euren Lehrern erklären, was hinter einem Smartphone steckt, hinter einem Tablet oder hinter einem „Like“. Wenn Ihr so weiter macht wie bisher mit euren Smartphones, dann seid Ihr bis 2025 mitverantwortlich für ca 7,5 % des gesamten CO2-Ausstosses weltweit.
Das sollte zu denken geben. Wobei das Thema Infraschall bei Windkraftwerken noch ganz andere Probleme aufwirft.