Rhein-Sieg-Kreis – „Nach Sankt Augustin und Eitorf sollen nun auch in Bad Honnef Geburtsstation und Gynäkologie am dortigen CURA-Krankenhaus endgültig schließen. Auch wenn es nur eine kleinere Klinik ist – für die jungen Familien im Rechtsrheinischen sowie im nördlichen Rheinland-Pfalz war die Geburtsstation durchaus systemrelevant“, erklärt die CDU Rhein-Sieg heute in einer Pressemeldung. Der Betreiber wolle die nun freiwerdenden Kapazitäten für zusätzliche Angebote im Bereich der Geriatrie und Schmerztherapie nutzen. Eine Entwicklung, die in den letzten zwanzig Jahren dazu geführt habe, dass bundesweit über ein Drittel aller Geburtsstationen schließen musste. In diesem Leistungssegment sei im Vergleich mit anderen Bereichen im Gesundheitssystem einfach nicht genug Geld zu verdienen, so die Christdemokraten.
„Es ist nachvollziehbar, wenn sich Klinikbetreiber so aufstellen, dass sich das medizinische Angebot an der Nachfrage orientiert. Aber die Plötzlichkeit der Entscheidung der GFO-Geschäftsleitung zur endgültigen Schließung der Geburtsklinik in Bad Honnef hat uns alle doch sehr überrascht“, so die CDU-Kreisvorsitzende Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB und Landrat Sebastian Schuster, „wir beobachten mit Sorge, wie die Konzentration auf dem Gebiet der klinischen Geburtshilfe fortschreitet.“ Schon heute seien in der Region die verbleibenden Klinikstandorte in Troisdorf und Bonn stark frequentiert. Dr. Norbert Röttgen MdB: „Die Wege werden immer weiter – und damit steigen die Gefahren für Mütter und ihre Kinder. Somit ist Fahrzeit in diesem medizinischen Leistungssegment durchaus ein relevanter Faktor für die Bemessung von Versorgungsqualität.“
So belege das aktuelle Gutachten des Landesgesundheitsministeriums zur Krankenhausplanung in NRW teilweise eine Unterversorgung in ländlichen Regionen. „Angesichts der sich abzeichnenden Schließung der Geburtsstation in Bad Honnef und mit Blick auf den prognostizierten Anstieg der Bevölkerungszahlen in unserer Region müssen wir aufpassen, dass sich bei uns auf dem Gebiet der stationären Geburtshilfe und Gynäkologie keine Versorgungslücke auftut“, kommentiert Oliver Krauß MdL. Befremdlich sei für ihn, dass der Betreiber in Bad Honnef wiederholt betont habe, die Schließung sei nur vorübergehend.