Bad Honnef – Zurzeit hat Bad Honnef ein Problem mit illegalen Graffities. Klar ist, es handelt sich dabei um einen Straftatbestand. Vom 15.7. – 24.7.2019 war die HipHop-Kunst Thema im Haus der Jugend in Bad Honnef. Unter dem Titel „Ist das Kunst oder muss das weg?“ beschäftigten sich die Kinder und Jugendlichen mit der Historie, den gesetzlichen Gegebenheiten und den Qualitätsmerkmalen. Hauptsache war aber sicherlich die Praxis.
Eigentlich sollte nur der Chillraum im Haus der Jugend mit einem attraktiven Graffiti ausgestattet werden. Dass daraus mehr wurde, ist den beiden Graffiti-Profis Moritz Kral und Luis Merkel zu verdanken. Die Bad Honnefer erreichten mit ihrer Leidenschaft die künstlerischen Herzen der Jugendlichen. Und plötzlich griffen auch diejenigen beherzt zur Sprühdose, die zuvor glaubten, für das Sprühen von guten Graffitis reiche ihr Talent nicht aus.
Wie Jessica und Lena. Am Ende hatten auch die beiden Mädchen erkannt, dass sie künstlerisch mehr können, als sie zunächst annahmen. Nun wird bald eines ihrer Werke das Haus der Jugend veredeln.
Etwas scheint klar geworden zu sein: Gute Graffitis müssen auf keinen Fall weg. Und damit sie legal gesprüht werden können, benötigen die jungen, kreativen, an der Gestaltung der Gesellschaft interessierten Menschen entsprechende Wandflächen. Mit dieser Aufgabe muss sich die Stadt endlich ernsthaft auseinandersetzen, sonst trägt sie Mitschuld an der illegalen Sprüherei. Ohne Frage.
Aber auch Privatleute und Investoren sollten überlegen, ob sie nicht Flächen anbieten können. Wie es ja schon seit langem die Bad Honnef AG macht. Mit dem Effekt: Die mit attraktiven Graffitis versehenen Trafohäuser werden nicht mehr Opfer wilder Sprüherei. Weil: Auch illegale Sprayer haben Respekt vor der Kunst, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt.