Bad Honnef – Das Urteil des Verwaltungsgerichts Köln zur Bebauung des Businessparks bestätige die Position der Fraktion von „Bündnis 90 /Die Grünen“, so Klaus Wegner, Sprecher der Fraktion „Liste Bündnis 90/Die Grünen“. Die Fraktion hatte 2019 der Änderung des Bebauungsplans und Heilung von Formfehlern nicht zugestimmt.
Die Grünen hätten sich für Konzepte auf dem Gelände des Businessparks stark gemacht, „die Wohnen, Arbeiten und Einkaufen ermöglichen und eine Wohnbebauung mit bezahlbaren Wohnungen und eine gewerbliche Nutzung mit einem Lebensmitteleinzelhandel für die Nahversorgung vorsehen“, teilt Wegner in einer Presseerklärung mit.
Bereits bei der Aufstellung des Bebauungsplans hätten die Grünen die massive Bebauung und den großflächigen Einzelhandel kritisiert. Gegen den Vollsortimenter, der als Sondergebiet ausgewiesen werden müsse, spreche seine Funktion, die über die eines Nahversorgers hinausginge. Die Gefahr eines erhöhten Verkehrsaufkommens in Rhöndorf stiege, so Wegner, auch die Risiken für den Rad- und Fußgängerverkehr verstärkten sich.
Ebenfalls könnten sich die Lärm- und Schadstoffbelastungen nachteilig auf die Anlieger auswirken. Mögliche Probleme sehen die Grünen ebenfalls bei den negativen Einflüssen auf den Einzelhandel in der Innenstadt.
Wegner weiter: „Die geplante großvolumige Bebauung mit 4- bis 6-stöckigen Gebäuden und über 120 Wohneinheit verträgt sich aus Sicht der Grünen nicht mit der bestehenden Reihen- und Einzelhausbebauung.“ Insbesondere die lange vierstöckige Gebäudefront östliche der relativ neuen Reihenhäuser wirke wie eine hohe Wand, die den Lärm von der B 42 und der Bahnstrecke reflektieren würde.
Chancen sieht der Fraktionssprecher darin, „dass die Stadtverwaltung und die Investoren eine Lösung finden, die die Anforderungen der Anlieger einbezieht, die Massivität der geplanten Bebauung zurücknimmt, bezahlbaren Wohnraum schafft und die Einzelhandelsflächen reduziert und auf Nahversorgungsfunktionen fokussiert“.
Dabei sollten Möglichkeiten genutzt werden, die Verkehrs-, Lärm- und Schadstoffbelastung verträglich zu gestalten, regenerative Energie einzusetzen und in Verbindung mit vertikaler und horizontaler Begrünung Klimaschutzziele umzusetzen. Eine entsprechende Planung könnte die Zustimmung aller Ratsfraktionen finden und ohne weiteren Rechtsstreit zügig realisiert werden.
Klaus Wegner
Wenn die Einzelhandelsflächen für heutige Verhältnisse unterdimensioniert sind werden die Leute weiterhin zu Hit, Aldi und Lidl im Honnefer Süden fahren. Einen zweiten Vier Jahreszeiten mit höheren Preisen und geringerer Auswahl als man sie im Honnefer Süden findet braucht kein Mensch, denn dann müssen die Leute weiterhin ihren Wocheneinkauf im Honnefer Süden machen.
Klar gibt es bei einem größeren Supermarkt möglicherweise mehr Verkehr auf der Rhöndorfer Straße, dafür aber insgesamt weniger Verkehr, weil nicht mehr ganz Rhöndorf in den Honnefer Süden zum Einkaufen fährt.