Bad Honnef – Mit großen Erwartungen schrieb die Stadt Bad Honnef einen Wettbewerb Innenstadt aus. Man wollte „für unsere Innenstadt nicht nur eine gute, sondern eine bestmögliche Lösung“ erzielen.
Das Wettbewerbsgebiet umfasst mit einer Fläche von ca. 29.400 m² zentrale Bereiche der im „Integrierten Handlungskonzept“ (InHK) für die Entwicklung der Innenstadt von Bad Honnef vorgesehenen Flächen und trägt damit laut Verwaltung in hohem Maße zur Umsetzung der Inhalte des InHK bei.
Sieger wurde die Firma „RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten“, die auch für die Gestaltung der Insel zuständig ist. Die Jury überzeugte besonders die zusammenhängende Platzfolge Kirchplatz – Markt – Franz-Xaver-Trips-Platz in Verbindung mit der Saynschen Passage. Dem Verfasser sei es auf einfache Weise gelungen, „die so entstandenen Flächen/Räume auf wohltuend zurückhaltende und beruhigende Weise neu zu ordnen“.
In der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadt- und Quartiersentwicklung, Planen, Bauen und Digitalisierung im April stellte ein Vertreter von RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten noch einmal zwei Varianten der aktuellen Planungen für den Teilbereich „Gestaltung des Franz Xaver Trips-Platzes“ vor. Nun fordern GRÜNE und FDP, das Konzept für den Trips-Platz nicht weiter zu verfolgen. Der Bereich solle mit seinen jetzigen Funktionen und der aktuellen Anordnung erhalten bleiben, saniert und optimiert werden.
Den GRÜNEN missfällt vor allem die starke Reduzierung der Rasenflächen (von 300 Quadratmeter auf 130/140 m²), der Wegfall der Pflanzflächen und die Aufgabe des Spielplatzes als zentrales Element. – Die Spielfläche insgesamt würde nach den neuen Plänen zwar von 150 m² auf 210 m² erweitert, jedoch an unterschiedlichen Standorten. Mehr als doppelt so groß würden auch die nutzungsfreien Flächen.
Weiterhin kritisiert die Umweltpartei den Wegfall der Natursteinmauer zur Hauptstraße und plädiert für mehr Sitzgelegenheiten und Spielgeräte, mehr Pflanzen und Bäume. Außerdem fordert sie Transparenz bei den Kosten, vor allem hinsichtlich der Belastung der anliegenden Grundstückseigentümer nach dem Kommunalabgabegesetz.
Die FDP stört sich bei den Planungen besonders an dem Gedanken, „bisherige Trennungen von Funktionen des Platzes weitgehend aufzuheben und ein Nebeneinander und einen Wechsel der Funktionen auf gleicher Fläche zu ermöglichen. Genau dies wollen wir gerade nicht!“, so die liberalen Ratsvertreter Horst Mirbach und Carl Sonnenschein. Besonders der Spielplatz als geschützter Raum für Kinder soll ihrer Auffassung nach weiterhin im Vordergrund stehen, er sei „ein menschliches Markenzeichen der Fußgängerzone“.
Die Liberalen erinnern ebenfalls daran, dass die Gestaltung des Spielplatzes maßgeblich auf bürgerschaftliches Engagement zurückzuführen sei und auch die Gedenkstätte für die Toten der Weltkriege neben dem Hontes als würdevoller Gedenkort erhalten bleiben müsse, „dies schulden wir unseren Vorfahren“.
Bei der weiteren Gestaltung des Franz Xaver Trips-Platzes wünscht sich die FDP-Fraktion, dass die Bad Honnefer Bürgerschaft „mit ihrem tatkräftigen Engagement maßgeblich einbezogen“ wird. Sonnenschein und Mirbach: „Die Art, wie dieses Engagement durch die bisherige Planung achtlos weggewischt wurde, ist verletzend und demotivierend. Der Spielplatz ist unser gemeinsames Werk, unser Platz!“
26.05.2021, Ausschuss für Stadt- und Quartiersentwicklung, Planen, Bauen und Digitalisierung, Ratssaal. Beginn 18 Uhr.
Beitrag vom 2.10.2020
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