Bad Honnef – Ein außergewöhnliches Konzert boten die beiden jungen Singer/Songwriter Christian Falk (Gitarre, Texte und Gesang) und Friedemann Eich (Cello und background-Stimme) aus Bremen im hautnah-Kleinkunstkeller Bad Honnef.
Symptomatisch ihr Song „Salzwasser“, ein Lied gegen das Vergessen, gewidmet dem vierjährigen, auf der Flucht im Mittelmeer ertrunkenen syrischen Jungen. Ein elementares Klagelied, einem besonderen Menschen kulturell übereignet, wie es vermutlich nur Musik vermag: Herz und Verstand gleichermaßen und unmittelbar berührend.
Das Bremer Duo tritt seit vier Jahren gemeinsam auf, und ihr Repertoire ist beachtlich, es vereint sentimentale Lyrik („Keine Zeit zu entkommen“), rock-poppige Mitsing-Songs („Du allein“), Balladen („Der Barde“), mystische, dunkle Geschichten („Wenn die Welt schlafen geht“) und sakral-gregorianisch anmutende Kompositionen („Die Freiheit der Kunst“), ein Loblied auf die selbst Diktaturen überstehende Kraft und Moral der Kunst.
Mitunter assoziiert man als Zuhörer den Sing-Song-Writer Gregor Meyle, etwa in dem kunstvoll minimalistischen Song „Ab und zu schrei ich leise“, manche Texte könnten auch vom norwegischen Schriftsteller Tomas Espedal geschrieben sein, und dennoch: die Lieder von Falk und Eich sind unverwechselbar, ganz original, und ganz eigen.
„Wir wollen Musik machen, die wir selbst feiern können: authentisch und relevant“, so Christian Falk, der frühere Lehrer. Und das Ergebnis lässt sich sehen, oder besser: hören. Kraftvoll, melodisch, temperamentvoll und besinnlich. Jeder Song mit einer eigenen Klangfarbe, einem eigenen Rhythmus und traumhaften, raumfüllenden Melodien.
Beiden Musikern war es ein besonderes Anliegen, dem Veranstalter hautnah e. V. für dessen Engagement zugunsten der Kleinkunst – auch bei einer „gewissen Text-Lastigkeit“ – zu danken. (H.G.)