Szene aus dem Hinspiel gegen Leverkusen
Von Marian Hogrebe
Bad Honnef | Obwohl der FV Bad Honnef personell momentan personell mit Problemen zu kämpfen hat, zeigte die Formkurve in den letzten Partien nach oben. Die Mannschaft lebt derzeit von ihrer Mentalität und kompensiert so Woche für Woche die Ausfälle diverser Stammkräfte. Dass diese aufopferungsvolle Spielweise enorme Kräfte kostet, war teilweise schon im Heimspiel gegen Germania Windeck erkennbar. Das Gastspiel auf der ungewohnten Asche des Tabellenvorletzten FC Leverkusen am heutigen Sonntag sollte den Badestädtern also erneut alles abverlangen.
Wie sehr der ungewohnte Untergrund das Spielgeschehen einschränken sollte, war bereits nach wenigen Spielminuten ersichtlich. Der Ball wechselte fast durchgängig auf Kniehöhe den Besitzer. Die Gastgeber kamen mit den Begebenheiten naturgemäß besser klar. Doch die erste Torchance der Partie ging auf das Konto des HFV. Nach einem Pass in den Rückraum von Manuel Jäger verzog U19-Akteur Niels Bauer aus aussichtsreicher Position denkbar knapp (10.).
Im Anschluss gelang es dem FC Leverkusen mehr und mehr Spielanteile an sich zu reißen. Es war Glück für die Honnefer, dass ein Akteur des FCL den Ball freistehend in den Himmel schickte (21.). Kurz darauf scheiterte HFV-Stürmer Manuel Jäger am letzten Abwehrspieler der Gastgeber (24.).
Die letzten 15 Minuten des ersten Durchgangs gehörten dann komplett dem FC Leverkusen. Zunächst entschärfte Honnefs Torhüter Alexander Baulig einen Schuss aus zentraler Position mit einem starken Reflex (28.). Wenige Augenblicke später gelang es den Grün-Weißen nicht, einen Angriff über die eigene rechte Seite zu verteidigen. Den anschließenden Torschuss aus kurzer Distanz zur inzwischen verdienten 1:0 Führung konnte Baulig nicht mehr parieren (30.). In der 34. Minute vergab der FCL die Gelegenheit, den Spielstand auf 2:0 zu erhöhen.
Nach dem Seitenwechsel fand das Spielgeschehen zunächst weitestgehend im Mittelfeld statt. Beide Mannschaften versuchten verzweifelt, einen Spielaufbau aufzuziehen. Doch auch jetzt verhinderte der trockene Aschenplatz jegliche Spielkultur. Es dauerte bis zur 67. Spielminute, ehe der Ball erstmals wieder auf ein Tor flog. Ein unplatzierter Distanzschuss der Leverkusener war für Baulig jedoch leichte Beute.
Auf der gegenüberliegenden Seite nahm sich Honnefs Bauer wenige Minuten später ein Herz und versuchte sein Glück ebenfalls mit einem Schuss aus der Distanz. Doch der Ball segelte knapp über das gegnerische Tor (70.). Danach war erneut Baulig gefragt, der einen Schuss aus spitzem Winkel parierte (72.). In der Folge drängten die Grün-Weißen nach vorne, doch alle Bemühungen in der Offensive waren vergeblich.
Die Schlussphase des Spiels wurde eingeleitet durch ein rüdes Foul eines Leverkuseners am eingewechselten Maurice Ron Müller. Die Grätsche von hinten, die nur dem Gegenspieler galt, wurde von Schiedsrichter Sven Clever mit der roten Karte geahndet (85.). Doch der FCL ließ auch in Unterzahl nicht locker und nutzte kurz darauf einen unaufmerksamen Moment des HFV, um nach einem Konter auf 2:0 zu erhöhen (87.). Ein Anschlusstreffer sollte den Badestädtern nicht mehr gelingen.
Auf einem schwer zu bespielenden Aschenplatz war der FC Leverkusen das über 90 Minuten gesehen bessere Team. Die Farbenstädter nutzten ihren Heimvorteil konsequent und stellten die Honnefer besonders mit Flankenläufen vor große Probleme.
Durch die beiden Siege in den letzten Spielen ist die Niederlage in Leverkusen für den HFV alles andere als ein Beinbruch. Die Grün-Weißen rutschten zwar auf den zehnten Platz der Tabelle ab; stehen jedoch noch immer über sieben Punkte vor den Leverkusenern, die sich durch den Sieg auf Platz 14 vorkämpfen konnten.
Das kommende Heimspiel gegen die Zweitvertretung des SC Fortuna Köln ist nun die nächste Gelegenheit für den HFV, weitere Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Diesmal auf einem Platz, auf dem ein Fußballspiel möglich ist.
Die zweite Mannschaft des FV Bad Honnef unterlag heute ASV St. Augustin auswärts mit 4:0.