Um es deutlich zu sagen: Die Sache mit dem Verkauf des Hockeyplatzgeländes macht keinen Sinn. Abgesehen von Bodengutachten, Fragezeichen hinter den Zufahrtswegen und notwendigem Erwerb von privaten Grundstücken – wie sehen an der Menzenberger Straße überhaupt die Perspektiven für den Sport aus?
Der HFV will aufsteigen, die Dragons arbeiten sicherlich auch an einem Konzept, das sportlichen Erfolg garantiert. Doch schon heute reichen die Parkplätze nicht aus und Anwohner beschweren sich regelmäßig über den Lärm. Wie soll das werden, wenn den beiden Vereinen tatsächlich einmal der große Wurf gelingt? Mit Sicherheit wird es irgendwann zu ersten Klagen kommen. Dann sind die Tage der Menzenberger Sportanlage gezählt.
Nein, ein Verkauf wäre Flickschusterei, hätte rein gar nichts mit Stadtentwicklung zu tun. Die Sportanlage Menzenberg wird irgendwann tot sein, jedenfalls wenn sich die Vereine sportlich weiter oben positionieren wollen. Wenn nicht, dann stellt sich die Frage, ob so viel Beton und so wenig optischer Reiz das Leben der Selhofer glücklich machen.
Konsequent wäre, perspektivisch Stadion- und Hallengrundstück komplett neu zu gestalten: mit kleinen Sport- und Freizeitanlagen, Wohneinheiten, integrierten Parkflächen und einem Bürgerhaus. Sollte es nämlich irgendwann den Saal Kaiser nicht mehr geben, braucht der größte Bad Honnefer Ortsteil dringend ein neues gesellschaftliches Zentrum.
Nach Kreisel und Ampelanlage nicht noch ein weiteres städtebauliches Debakel. Die Zukunft des großen Sports liegt auf dem Berg. Für Zwischenschritte einen kleinen, historischen Hockeyverein zu vertreiben, spricht nicht für Weitsicht.