Bonn – In einer gemeinsamen Kontrollaktion von Ordnungsamt und Zoll hat die Stadt Bonn erneut ein deutliches Zeichen im Kampf gegen illegale Tabakwaren und Verstöße gegen den Jugendschutz gesetzt. Ziel der intensiven Überprüfungen waren mehrere Gewerbebetriebe mit Fokus auf den Verkauf von Tabakprodukten – insbesondere Shisha-Bars und spezialisierte Verkaufsstellen.
Die Aktion ist Teil einer großangelegten Kampagne zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und zur Durchsetzung des Jugendschutzes. Bereits im April hatten die Behörden erste Schwerpunktkontrollen durchgeführt, bei denen ebenfalls zahlreiche Verstöße festgestellt wurden. Nun folgte eine zweite, umfassende Runde mit drastischen Konsequenzen.
Bei den aktuellen Kontrollen stießen die Einsatzkräfte auf eine Vielzahl von Verstößen. So wurden unter anderem illegale E-Zigaretten („Vapes“) sowie unversteuerte Tabakwaren sichergestellt. Viele der sichergestellten Produkte entsprachen nicht den deutschen Sicherheits- und Kennzeichnungsvorgaben. Darüber hinaus entdeckten die Kontrollierenden auch Substanzen, die unter das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) fallen – ein klarer Verstoß gegen das Betäubungsmittelrecht.
Besonders gravierend waren die Missstände in einem Gewerbebetrieb, der bereits in der Vergangenheit durch Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz aufgefallen war. Aufgrund massiver und wiederholter Gesetzesübertretungen wurde der Betrieb noch vor Ort geschlossen und amtlich versiegelt. Eine sofortige Vollzugsmaßnahme, die verhindern soll, dass weiterhin nicht zulässige Produkte an Kinder und Jugendliche verkauft werden.
Informationen für Eltern
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Vapes konsumieren, hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Diese Produkte sind aufgrund ihres süßen Geschmacks besonders bei jungen Menschen beliebt. Häufig werden dabei die in Deutschland zulässigen Grenzwerte für Züge und Tabakgehalt weit überschritten, was zu einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung führt.
Vapes enthalten oft Nikotin und andere schädliche Substanzen, die die Gesundheit von Kindern ernsthaft gefährden können. Der Konsum kann zu Nikotinabhängigkeit, Lungenschäden und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Auch der Konsum von Lachgas wird bei Kindern und Jugendlichen immer beliebter. Lachgas (Distickstoffmonoxid) wird oft als harmloser Spaß angesehen, birgt jedoch erhebliche Gesundheitsrisiken. Der Missbrauch von Lachgas kann zu Sauerstoffmangel, Herz-Kreislauf-Versagen, Nervenschäden und langfristigen Hirnschäden führen.
Aufgrund der Tatsache, dass Vapes einen süßlichen und Lachgas überhaupt keinen Geruch verströmen, kann es schwierig sein, den Konsum bei den eigenen Kindern zu bemerken. Lachgas führt außerdem lediglich zu einem kurzfristigen Rausch, der zu Hause unter Umständen unbemerkt bleibt.
Die Stadt Bonn informiert mit einem Faltblatt über hat die Gefahren des Konsums von Lachgas, Vapes und e-Shishas. Es enthält außerdem Informationen zu Hilfsangeboten für Eltern, Lehrende und Interessierte. Das Faltblatt soll unter anderem an Schulen ausgelegt werden.
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