Bad Honnef | Auch in Deutschland ist die Angst vor Terror gewachsen. Politisch oder religiös motivierte Anschläge auf unsere Gesellschaftsordnung finden statt an unvermuteten öffentlichen Orten, unbeteiligte Menschen werden zu ihren Opfern.
Täter sind in der Mehrzahl junge Menschen, die sich im Internet oder über persönliche Kontakte extremistischen Ideen angeschlossen haben. Sie kommen aus allen Gesellschaftsschichten, gehören einer anderen Kultur an oder unserer eigenen. Sie radikalisieren sich nicht von heute auf morgen, es ist ein Prozess. Er beginnt häufig mit gefühlter Ungerechtigkeit oder Unsicherheit und endet mit der vermeintlichen Legitimation von Terror und Tod für die Idee. In diesem Prozess gibt es Warnzeichen und es gibt Möglichkeiten der Prävention. Sie zielen auf Beratung und Aufklärung in Familie und Schule, sensibilisieren die Bezugspersonen junger Menschen für solche Entwicklungen und stärken sie im Umgang damit.
Eine Beratungsstelle bei islamistischer Radikalisierung ist Hayat Berlin-Bonn, einer der lokalen Kooperationspartner des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge auf diesem Gebiet. Natürlich berät Hayat auch bei Radikalisierung deutscher Jugendlicher.
Es ist gut für mögliche Gefahrenentwicklungen eine lokale Strategie zu haben. In Bad Honnef lädt deshalb das lokale Bündnis für Familie „Hauptsache Familie –Bündnis für Bad Honnef“ mit finanzieller Unterstützung der Bürgerstiftung und in Kooperation mit dem ehrenamtlichen Netzwerk „Bad Honnef hilft“ und der Stadt Bad Honnef am Donnerstag, den 12. Oktober 2017 um 19.30 Uhr zu einem Vortrag mit Diskussion in das Rathaus Bad Honnef (Ratssaal) ein. Referent ist der Islamwissenschaftler Kaan Orhon von Hayat Bonn. Eingeladen sind Eltern, Lehrer und Betreuer von Jugendlichen in Gruppen und Vereinen und Bürger, die sich informieren wollen. (B.S.)
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