St. Augustin – Seit gut drei Wochen rollt eine besonders starke Erkältungswelle durch die Kindergärten und Grundschulen im Land. Neben den klassischen Erkältungsviren, den Rhinoviren, ist es in diesem Jahr das Respiratorische Synzytial-Virus (RS-Virus), das für besonders volle Kinderarztpraxen und mittlerweile auch für eine hohe Belegung der Kinderkliniken bundesweit sorgt.
Die hohe Auslastung durch viele erkrankte Kleinkinder und Kinder spürt derzeit auch die Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin mit ihrem großen Einzugsbereich an Rhein und Sieg. Weil die Kinderklinik seit Jahren auf Genehmigungen für den Bau einer Infektionsstation sowie die notwendigen Fördermittel zum Aus- und Umbau des Gebäudes aus den 1970er Jahren wartet, häufen sich auch in diesem Herbst die Klagen von Eltern.
Dabei stellt die Kinderklinik bereits jetzt mehr Betten als üblich zur Verfügung und hat dazu bereits eine freie Station, die eigentlich umgebaut werden sollte, wieder in Betrieb genommen.
„Es ist sehr voll und leider ist es oft kurzfristig auch viel voller als wir es unseren Patientinnen und Patienten zumuten wollten“, erklärt Stefanie Wied, Geschäftsführerin der Klinik, mit Blick auf die hohe Auslastung: „Das wichtige ist aber: Trotz der aktuellen Ausnahmesituation, die für die Familien wie auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belastend ist, können wir eine erstklassige medizinische Versorgung aller Patientinnen und Patienten sicherstellen.“
Wie die Epidemiologen des Robert-Koch-Instituts und die Verbände der Kinder- und Jugendmediziner bundesweit beobachten, haben die strengen Infektionsschutzmaßnahmen der vergangenen Pandemiemonate die Kinder nicht nur sehr gut vor dem Coronavirus geschützt, sondern auch vor den üblichen Erkältungs- und Infektionskrankheiten des Kindes- und Jugendalters. Zwar sei der Anteil der Kinder, die einen schweren Krankheitsverlauf erleiden und in der Kinderklinik behandelt werden müssten, grundsätzlich klein, erklärt Stefanie Wied: „Jetzt holen viele Kinder ihre sprichwörtlichen Kinderkrankheiten in sehr kurzer Zeit und auch noch gleichzeitig nach. Hinzu kommt, dass wir jeden Herbst und Winter ohnehin eine hohe Zahl an Kindern mit Atemwegserkrankungen aufnehmen. Die übliche Erkältungswelle im Herbst fällt in diesem Jahr letztlich auch durch die Pandemie besonders stark aus.“
Leider stehen die Kliniken nach wie vor nicht die notwendigen Mittel für die zwingend erforderlichen baulichen Maßnahmen zur Verfügung. Die Krankenhausgesellschaft beklagt seit vielen Jahren die Unterfinanzierung der Krankenhäuser und die damit fehlenden Investitionsmittel für bauliche Maßnahmen. Im Jahr 2021 hat die Landesregierung nun endlich ein Förderprogramm speziell für Kliniken mit dem Schwerpunkt Kinder und Jugendliche aufgelegt.
Die Kinderklinik Sankt Augustin hat hier sofort einen Antrag für die dringend notwendige Infektionsstation und die Erweiterung der Notaufnahme erneut beantragt. Seit mehreren Jahren kämpft die Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin bei der Landesregierung darum, eine bauliche Verbesserung, insbesondere der in die Jahre gekommenen Infektionsstation zu erreichen, betont Klinikgeschäftsführerin Stefanie Wied: „Die Nachfrage nach einer solchen Station und die Belastungen für die Kinder, ihre Eltern und auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aufgrund der fehlenden Betten improvisieren müssen, sind groß. Eine Infektionsstation würde der gesamten Region langfristig nützen Um es einmal deutlich zu sagen: Wir würden gern erweitern und bei der Bewältigung der jährlichen Infektionswellen dauerhaft helfen, dürfen es aber noch nicht.“
Deshalb geht nochmals der dringende Appell an die Politik, insbesondere das Gesundheitsministerium, die beiden Anträge zu genehmigen und damit eine deutliche Verbesserung der Versorgungssituation für Familien und die erkrankten Kinder aber auch für die Mitarbeitenden zu ermöglichen.
Die alljährlichen hohen Auslastungen der Kinderkliniken in Deutschland und auch der Kinderklinik Sankt Augustin zum Winteranfang sei aber keineswegs ein neues oder überraschendes Problem, betont die Klinikgeschäftsführerin: „Das Risiko einer extrem hohen Auslastung und möglichen Überlastung der Kinderkliniken im Land sind der Landes- und der Bundesregierung seit Jahren durch eine Vielzahl von Warnrufen aus den Verbänden und Prognosen bekannt. Einen Willen zur glaubhaften und langfristigen Verbesserung der Situation erkennen wir bislang nicht. Umso dankbarer dürfen wir sein, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmal mehr mit hoher Motivation diese maximale Kraftanstrengung meistern, um den Kindern und deren Eltern den Aufenthalt in unserer Kinderklinik trotz Ausnahmesituation so angenehm wie möglich zu gestalten.“
Informationen zur Asklepios Klinik Sankt Augustin GmbH
Die Asklepios Klinik Sankt Augustin GmbH ist ein Akutkrankenhaus der Maximalversorgung für Kinder und Jugendliche mit 206 Planbetten im Verbund der Asklepios-Gruppe, die derzeit über 160 Gesundheitseinrichtungen betreibt und mehr als 47.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Jährlich werden in der Asklepios Klinik Sankt Augustin GmbH ca. 80.000 Patienten aller Altersstufen, vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen in der Klinik behandelt.
Das ist politisch nicht gewollt. Die Uni Klinik hat zu viel politischen Einfluss und duldet keine Konkurrenz neben sich.
Daher werden die Anträge nie genemigt werden.