Bad Honnef-Rhöndorf – Die geplante Erschließung des ehemaligen Penaten-Geländes sorgt in Rhöndorf für Diskussionen. Besonders die vorgesehene verkehrstechnische Anbindung an die Rhöndorfer Straße (L193) ist umstritten. Der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf e.V. spricht sich in einer aktuellen Stellungnahme entschieden gegen die Errichtung einer lichtsignalgesteuerten Kreuzung aus – und plädiert stattdessen nachdrücklich für einen Kreisverkehr.
Bessere Verkehrsqualität mit Kreisverkehr
Die Argumentation des Vereins stützt sich auf eine verkehrstechnische Bewertung vom März 2024. Demnach erzielt ein geplanter Minikreisverkehr selbst bei prognostiziertem Verkehrsaufkommen im Jahr 2030 die höchste Qualitätsstufe A – also minimale Wartezeiten, keine Rückstaus und ein reibungsloser Verkehrsfluss. Die alternative Lichtsignalanlage hingegen schneidet laut Gutachten nur mit Qualitätsstufe C ab – ein Hinweis auf deutlich längere Wartezeiten bereits bei moderater Verkehrsdichte.
„Die Daten sprechen eine eindeutige Sprache“, so der Verein. „Ein Kreisverkehr ist an diesem Knotenpunkt funktional die überlegene Lösung – und das dauerhaft.“
Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden
Neben der Leistungsfähigkeit hebt der Bürgerverein besonders die Sicherheitsvorteile hervor. Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer zeigt, dass durch den Umbau von Kreuzungen zu Kreisverkehren die Zahl der Unfälle mit Personenschäden um 40 Prozent, schwere Unfälle sogar um 50 Prozent zurückgingen.
„Gerade für Rhöndorf mit seinem hohen Anteil an Radfahrenden, Fußgängern und älteren Menschen ist dieser Sicherheitsgewinn entscheidend“, heißt es in der Stellungnahme. Kreisverkehre reduzierten automatisch das Fahrtempo und minimierten gefährliche Konfliktpunkte.
Städtebaulich verträglicher
Auch aus gestalterischer Sicht spricht aus Sicht des Vereins vieles für einen Kreisverkehr. Während Ampelanlagen mit Masten und Technik in der dörflichen Struktur Rhöndorfs als „visuell störend“ empfunden werden, lasse sich ein Kreisverkehr dezent ins Ortsbild einfügen und sichere gleichzeitig Querungen für Fußgänger.
Forderung an Politik und Verwaltung
Der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf fordert daher von Politik und Verwaltung:
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den vollständigen Verzicht auf eine Ampelkreuzung,
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die umgehende Planung und Umsetzung eines Minikreisverkehrs,
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sowie die Sicherung der dafür notwendigen Grundstücke.
Diese Lösung sei nicht nur technisch besser, sondern auch sicherer und ortsverträglicher, betont der Verein. Sie sei eine Investition in eine nachhaltige Verkehrsführung – und in ein lebenswertes Rhöndorf.
Stellungnahme zur 3. Änderung Bebauungsplan Auf Penaten-Muehlenweg
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