Bonn – Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn hat verglichen, wie viele nicht genutzte Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss es in der Bonner Innenstadt in den vergangenen Jahren gab. Die Quote bleibt konstant bei rund zehn Prozent.
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn hat sich die Nutzungen der Gewerbeeinheiten in den Erdgeschossebenen in der Bonner Innenstadt angeschaut: Wie viel ist vermietet, wie viel steht leer, welche Nutzungen gibt es, was hat sich seit 2023 verändert? Die gute Nachricht ist, dass der Leerstand in der Bonner Innenstadt nach wie vor auf niedrigem Niveau ist. Nur 10,4 Prozent der Erdgeschoss-Gewerbeeinheiten stehen leer. Dieses Ergebnis stellt die Stadt Bonn nun in einer aktuellen Mitteilungsvorlage vor. Die Bonner Innenstadt liegt damit unter dem Fünftel aller Städte in Nordrhein-Westfalen, in denen es „keine oder nur vereinzelte Leerstände“ gibt (Quelle: NRW-Leerstandsreports 2024 von CIMA Beratung + Management GmbH Köln).
Der Einzelhandel ist mit rund 47 Prozent nach wie vor die mit Abstand wichtigste Nutzung in der Bonner Innenstadt (2023: 48 Prozent). Es folgt die Gastronomie mit rund 20 Prozent (2023: 18,5 Prozent). Die Dienstleistungen liegen zu beiden Erhebungszeiten stabil bei 16,5 Prozent.
In beiden Erhebungen 2023 und 2025 lag der Leerstand von Gewerbeeinheiten in der Erdgeschosszone stabil bei lediglich rund zehn Prozent: Im Frühjahr 2025 waren 85 von 817 erfassten Gewerbeeinheiten leer, das entspricht einer Quote von 10,4 Prozent. Vor zwei Jahren im Frühjahr 2023 standen von 804 erfassten Gewerbeeinheiten 80 leer, was 9,95 Prozent entsprach.
Aktuell liegen die Leerstandsquoten in den 1A-Lagen Post- und Remigiusstraße sowie Wenzelgasse mit Werten zwischen 10,6 und 11,5 Prozent auf dem durchschnittlichen Bonner Niveau, die Sternstraße liegt mit 7,1 Prozent sogar deutlich darunter. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die hohen Besuchendenzahlen in der Bonner Innenstadt, deren Frequenzen nach den Covid-Lockdowns ihr altes Niveau fast wieder erreicht haben. Höhere Leerstandsquoten weisen dagegen einige B- und C-Lagen auf, wie beispielsweise Friedrichstraße und Acherstraße.
Bonn gehört damit zu den Städten (21 Prozent) in Nordrhein-Westfalen, in denen es „keine oder nur vereinzelte“ Leerstände gibt (Quelle: NRW-Leerstandsreport 2024). Das ist ein gutes Ergebnis, denn in mehr als einem Drittel der NRW-Städte ist Leerstand in wichtigen Geschäftslagen ein strukturelles Problem.
Gründe für Leerstand
Kurz- oder mittelfristig leer stehen Gewerbeimmobilien meist, wenn Renovierungsarbeiten oder ein Mieterwechsel anstehen. Stehen Gewerberäume länger leer, liegt das meist an der Immobilie selbst. So können oder wollen Eigentümer*innen nicht vermieten, weil ihnen beispielsweise die Geschäftsmodelle von an der Anmietung interessierten Unternehmen nicht zusagen, Erbengemeinschaften sich nicht einigen oder juristische Auseinandersetzungen bestehen oder sich Renovierungsarbeiten zeitaufwändiger als ursprünglich geplant gestalten. Die mit Abstand meistgenannten Gründe für eine nicht zustande gekommene Vermietung sind die fehlende Eignung der Immobilie aufgrund von Lage oder Ausstattung sowie die zu hohen Investitionen des/der Mieter*in.
Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn unterstützt Wiedervermietung
Trotz der vergleichsweise niedrigen Leerstandszahlen in der Bonner Innenstadt engagiert sich die Wirtschaftsförderung für die Neuvermietung von Leeständen. Sie unterstützt die Vermietung in Kooperation mit den in Bonn tätigen Gewerbemaklern sowie mit dem Citymanagement und dem Immobilienservice. Als Ergänzung zur Analyse der Passantenzahlen des Unternehmens Hystreet.com sowie den Ergebnissen des Gutachterausschusses für die Stadt Bonn wird die Wirtschaftsförderung zukünftig, die Nutzung der Gewerbeimmobilien in der City fortschreiben.
Ein Beitrag der Stadt Bonn
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