Bad Honnef – Autonome Gartenhelfer wie Rasenmähroboter haben Hochkonjunktur. In zahlreichen Gärten sind die kleinen motorisierten Maschinen mittlerweile im Einsatz und drehen fleißig ihre Runden. Doch was viele Gartenbesitzer als praktisch und bequem empfinden, müssen Kleinlebewesen oftmals mit dem Leben bezahlen. Darüber informierte unlängst der BUND.
Meist würden die Roboter am Abend oder in der Nacht auf den Rasen geschickt. Gerade dann würden nachtaktive Tiere die Ruhe im Garten und den Schutz der Dunkelheit nutzen, Tiere wie beispielsweise der Igel, seien auf Nahrungssuche.
Wenn die Mähroboter auf Hindernisse stoßen, drehen sie in der Regel zwar ab, „doch junge kleine Igel oder andere Kleinlebewesen werden von dem Roboter nicht als Hindernis wahrgenommen. Die Folge: Die Geräte können die Tiere überrollen, skalpieren, Gliedmaße abtrennen oder die Tiere ganz zerhäckseln“, so Achim Baumgartner, Sprecher des BUND Rhein-Sieg. Auch Amphibien oder Reptilien wie die Blindschleichen hätten kaum eine Chance zu flüchten oder den Roboter überhaupt als Gefahr zu erkennen.
Baumgartner: „Die beste Lösung wäre, Mut zu etwas mehr Wildnis im Garten zu haben und zunächst durch weniger Mähen der Artenvielfalt eine Chance geben. Dichtes Altgras an und unter Sträuchern dient Igeln oft als Ort für den Nestbau oder Jungvögeln als Versteck.“
Wer nicht auf den Mähroboter verzichten möchte, sollte die Mähzeiten unbedingt auf den Tag verlegen und vorab gründlich kontrollieren, ob Tiere gefährdet sein könnten, empfiehlt der BUND. Das würde auch für den Einsatz anderer motorisierter Gartengeräte wie Fadenmäher oder Motorsensen in unübersichtlichen Ecken des Gartens gelten.
„Unzählige Igel und andere Kleintiere sterben deutschlandweit durch motorisierte Gartenwerkzeuge. Um das zu verhindern, sollten die Tiere unbedingt als Mitbewohner in unseren Gärten wahrgenommen, respektiert und geschützt werden“, empfiehlt Baumgartner.