Bad Honnef – Der Ruf eilte ihm voraus: mit zehn Jahren Gitarrenunterricht, Examen an der Musikhochschule Köln (eine der strengsten im Lande), ab 20 eigene CD-Produktionen, 80 Solokonzerte im Jahr, über 100 Studioproduktionen, u. a. mit Heike Makatsch, Gregor Meyle, Nino de Angelo und Tony Marshall, Gitarrist für zahlreiche Musicalproduktionen (Jesus Christ Superstar, Saturday Night Fever, Grease), und nicht zuletzt aktuelles Bandmitglied bei Gregor Meyle. Und der Kölner Berufsmusiker Markus Segschneider hielt, was er versprach.
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Im hautnah-Kleinkunstkeller (Bergstrasse 21 in Bad Honnef) hielt Segschneider ein sachkundiges Publikum vom ersten Anschlag auf seiner Akustik-Gitarre bis zur letzten von sechs Zugaben mehr als zwei Stunden in Atem. Mit einer unglaublichen musikalischen Bandbreite von Swing über Blues, Rock, Pop, Country Style, Balladen bis hin zu höfischen Klängen nach John Dowland: nichts schien Segschneider unmöglich. Jeder Griff saß, kein Gitarren-typisches Quietschen, wahnsinnige Tempoläufe wechselten sich ab mit verträumten Melodien. Und technisch brillant waren seine Akzentuierungen, die Staccatos, der Daumen-Bass, der Einsatz des Plektrons, die wiederholt neue Stimmung der Saiten, das Fingerpicking, Bending, der Slide und der Bottleneck.
Brillant auch der Wechsel zwischen wunderbaren Eigenkompositionen („Spring in Florenz“, „Ausflug zur Insel“, „When You leave“) und fantastischen Coverversionen der Shadows, Beatles, von Paul McCartney („And I love her“), Gilbert O’Sullivan („Claire“), Randy Newman und John McLaughlin.
Ganz beiläufig präsentierte Segschneider „sein Thema“, den Finger-Style-Modern, eine unglaubliche Fahrt in der Offenen G-Dur-Stimmung, ein wilder Ritt über die Saiten unter Einschluss des gesamten äußeren Klangkörpers („An other train, an other Station“).
Segschneider, das ist wohl klar, wird auf der hautnah-Kleinkunstbühne in Bad Honnef wieder erwartet. (H.G.)