Bad Honnef – Der Chef geht von Bord. Ende Oktober wird Otto Neuhoff nach 11 Jahren nicht mehr Bürgermeister in Bad Honnef sein. Seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger soll ein großes Erbe antreten. „In drei Jahren haben wir eine ganz andere Situation in Bad Honnef. Diese Stadt befindet sich in einer massiven Entwicklungsphase“, schwärmte er heute bei einer Pressekonferenz im Rathaus von der Zukunft der Kommune – und hinterlegte seine Prognose gleich mit Zahlen. In den nächsten Jahren könne Bad Honnef mit Gesamtinvestitionen in dreistelliger Millionenhöhe rechnen. Und damit war nicht Gesamt-Bad Honnef gemeint, sondern nur das Tal.

Es folgte die nächste gute Nachricht: Am 8.10.2025 wird der erste Spatenstich beim Projekt Piazza Verde Prima in der City erfolgen. Für Neuhoff ist damit der richtige Zeitpunkt gekommen, um ein neues Projekt anzustoßen: „Erscheinungsbild Innenstadt!“ mit der Marke Stadt-Glanz – Gemeinsam für eine saubere City.
In der Tat regt die mangelhafte Sauberkeit viele Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher ziemlich auf. Gäste, die nach langer Zeit wieder einmal ihre Lieblingsstadt am Rhein besuchen, äußern sich in den sozialen Medien entsetzt über den Dreck, holprige Wege und Straßen und den lieblosen Umgang mit dem Herz unserer Stadt – der Innenstadt. Um die Gesundung dieses Stadtbereichs geht es schwerpunktmäßig. Letztlich würde sich der Effekt auf die gesamte Stadt auswirken, kalkuliert Neuhoff.

Bestätigt wird er von Citymanagerin Miriam Brackelsberg, die das Konzept „Erscheinungsbild Innenstadt“ im Team erarbeitet hat. Es ginge nicht nur um Sauberkeit, sondern auch um Identifikation, Verantwortung und das gute Gefühl, Teil einer engagierten Gemeinschaft zu sein. Jeder könne dazu beitragen, dass Bad Honnef innen wie außen strahlt. Mit der neuen Kehrmaschine, neuer Manpower und einer Kampagne habe man die Basis gelegt. Genauso steht es auch im Flyer, der nun überall ausgelegt wird.
Dass die Menschen nicht nur ihren Pflichtteil als Bürgerinnen und Bürger der Stadt erfüllen sollen – also minimal vor der eigenen Haustüre kehren – lässt das Konzept schnell erkennen. Gleich bei der ersten Aktion Adopt a Spot (ein ehrenamtliches Programm, bei dem Einzelpersonen, Familien oder Gruppen einen bestimmten öffentlichen Bereich wie Straßen, Parks, Strände oder Gewässer übernehmen, um diesen regelmäßig von Müll zu befreien und sauber zu halten) können sich die Bad Honnefer aktiv über den eigenen Tellerrand hinaus einbringen. „Ob Blumenbeet, Pflasterecke oder Pflanzkübel – mit Ihrer Pflege wird daraus ein echter Hingucker“. Man soll ein „Fleckchen Innenstadt“ adoptieren und dafür Verantwortung übernehmen. (Grünpatinnen machen das übrigens schon lange, beklagen sich immer wieder darüber, dass die von ihnen betreuten „Fleckckchen Innenstadt“ mit Hundekot übersät sind. Wäre also auch eine Maßnahme wert: „Attacke! Honnef gegen Hundekacke!“ Dazu gibt es gratis 1 Million Hundekotbeutel.)

Die nächste Aktion bei „Erscheinungsbild Innenstadt“ soll einen kleinen Moment mit großer Wirkung beinhalten: den Cleanup Day. Einmal im Monat sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, zur gleichen Zeit ihre Straße, ihren Platz oder den Bereich vor dem eigenen Haus oder Geschäft zu kehren – Basics also. Dafür werden sogar Besen zur Verfügung gestellt. Das Ganze firmiert unter #kehrmunity.
Auch wenn er bald nicht mehr Bürgermeister ist, verspricht Otto Neuhoff, dass es sich bei der neuen Sauberkeitsaktion nicht um eine Eintagsfliege handeln wird. Sie soll kontinuierlich weiterentwickelt werden. So soll es auch bald neue Abfallbehälter in der City geben.
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann sich bei Citymanagerin Miriam Brackelsberg (miriam.brackelsberg@bad-honnef.de, 02224-184-107) melden und sein Interesse für „Stadt.Glanz – Gemeinsam für eine saubere City“ bekunden.
