Müssen jetzt Juristen über die Spende von Joseph Bellinghausen entscheiden?

Bad Honnef | Traurig aber wahr: In der Öffentlichkeit wird zurzeit mehr über die im Spendenvertrag von Joseph Bellinghausen beschriebenen  juristischen Inhalte  und DIN-Normen gestritten, als über die Machbarkeit des Baus einer wettkampffähigen Mehrfachhalle in Aegidienberg.

Gegenüber honnefshopping.de betonte Bellinghausen, dass ihn der Umgang mit seiner Spende und seinem damit verbunden Willen sehr betroffen mache. Von der Kommunalpolitik sei er sehr enttäuscht.

Auf Antrag der Allianz-Fraktion muss die Verwaltung auch eine erweiterbare Einfeldhalle und die Sanierung der bestehenden Halle in Aegidienberg prüfen, obwohl diese Möglichkeiten überhaupt nicht dem Spenderwillen entsprechen.

Das rief noch einmal Bürgermeisterin Wally Feiden auf den Plan, die die Sporthalle zu ihrem „Kind“ gemacht hat und viele Gespräche mit Joseph Bellinghausen geführt hat. Dabei erklärte ihr der oft geehrte Bad Honnefer Bürger, der mittlerweile mit seiner kranken Frau in einem Senioren-Hotel wohnt, immer wieder dezidiert sein Anliegen.

Feiden: „Es gibt zwei Sichtweisen. Die eine ist der Vertrag über die Spende, der definitiv die  Erweiterung einer bestehenden Halle und die Sanierung einer bestehenden Halle ausschließt. Alle anderen Sporthallen sind denkbar.“

Feiden betonte, dass ihr der Spender gegenüber erst kürzlich noch einmal gesagt hätte, dass es ihm darum ginge, dem Sport in Bad Honnef und hier insbesondere auch im Stadtbezirk Aegidienberg zu einer Mehrfachhalle zu verhelfen. „Der Spender will eine Mehrfeldhalle, weil nur sie dem Sportbedarf gerecht wird“, so die Bürgermeisterin. Unter juristischen Gesichtspunkten könne er nun nicht mehr verhindern, dass seine Absicht missachtet und eine Einfeldhalle gebaut würde, so Feiden. Durch den Vertrag habe er die Verfügung über sein Geld aufgegeben. Der Rat könne durch Mehrheitsbeschluss also die Absicht des Spenders missachten und auch eine Einfeldhalle bauen.

Für deutsche Verhältnisse wäre das wohl ein äußerst ungewöhnliches Vorgehen eines Rates und würde in der Zukunft potenzielle Spender eher von Zuwendungen an die Stadt Bad Honnef abhalten.

Bürgermeisterin Wally Feiden, die nächstes Jahr nicht mehr als Bürgermeisterin kandidieren will („Zwei Legislaturperioden sind genug in meinem Alter“):

„Ich kämpfe dafür, dass dem Willen des Spenders Rechnung getragen und damit dem Sport in Bad Honnef die notwendige Entwicklungsperspektive gegeben wird.“

 

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.