Bonn – Während die unwetterbedingten Einsätze im Bonner Stadtgebiet am Freitag, 16. Juli 2021, alle beendet sind, wird in der weitaus schlimmer betroffenen Region weiterhin Hilfe benötigt. Die Bonner Feuerwehr unterstützt mit Einsatzkräften im Rhein-Sieg-Kreis und Kreis Ahrweiler. Der Scheitelpunkt für das Rheinhochwasser in Bonn wird am Freitagabend bei rund acht Metern erwartet.
Im Ortsteil Altenburg der Gemeinde Altenahr hat die Bonner Feuerwehr einen eigenen Einsatzabschnitt übernommen. Die Einsatzkräfte retten immernoch Menschen aus Gebäuden. Außerdem werden Menschen, die mit dem Hubschrauber aus anderen Bereichen des Ahrtals gerettet wurden, erstversorgt. Die Bonner Einsatzkräfte erkundeten am Donnerstag zudem ein Altenheim in Altenburg. Insgesamt 84 Bewohner*innen und Mitarbeitende wurden erstversorgt, eine Evakuierung der Liegenschaft ist geplant. In Altenahr-Resch führt ein Vorkommando aus Bonn derzeit eine erste Erkundung durch. In der technischen Einsatzleitung des Kreises Ahrweiler unterstützen Führungskräfte und Funker aus Bonn.
Im Rhein-Sieg Kreis errichten Bonner Feuerwehrleute aktuell eine Netzersatzanlage am Feuerwehrgerätehaus in Rheinbach, da hier die Stromversorgung zusammengebrochen ist. Zwei Rettungswagen und zwei Notärzte unterstützen außerdem bei der Evakuierung einer Heimbeatmungs-Wohngemeinschaft.
Aufräumarbeiten in Bonn nach dem Unwetter
Die Unterführung Am Propsthof ist weiterhin gesperrt. Nachdem das gestaute Wasser gestern abgepumpt wurde, ist am Freitag erneut Wasser aus dem Kanal ausgetreten. Das THW ist mit einer Pumpe vor Ort, das Tiefbauamt sucht derzeit nach der Ursache. Die Aufräumarbeiten an den Bächen laufen. Einige Rückhaltegitter können noch nicht gefahrlos von Treibgut befreit werden, weil der Wasserstand noch zu hoch ist. Am Godesberger Bach und am Rheindorfer Bach wurde jeweils eine Alarmpegelmessstelle durch die Fluten zerstört. Sie werden schnellstmöglich repariert.
Scheitelpunkt am Bonner Pegel bei acht Metern
Der Bonner Pegel liegt aktuell bei 7,50 Meter. Bei einem Pegel von sieben Metern überschwemmte der Rhein am Donnerstagabend die Uferpromenaden in Beuel und der Bonner Innenstadt. Das Rathenau- und Brassertufer sind gesperrt. Der gestrige Aufruf der Stadt, Fahrzeuge aus den Uferbereichen wegzufahren, erreichte glücklicherweise die meisten Autobesitzer*innen: Lediglich ein Fahrzeug musste der Stadtordnungsdienst abschleppen.
Die Pegel am Oberrhein sind aktuell noch steigend und sorgen daher für eine anhaltend angespannte Hochwasserlage. Am Bonner Pegel wird voraussichtlich in den späten Abendstunden ein vorläufiger Höchststand von knapp acht Metern erreicht. Danach fällt der Pegel langsam wieder, bleibt aber weiter auf hohem Niveau. Die weitere Entwicklung ist abhängig von weiteren Regenfällen in den nächsten Tagen und vom Zusammentreffen von Scheitelwellen an Rhein und Mosel.
Weitere Informationen unter www.bonn.de/hochwasser.