Rhein-Sieg-Kreis (db) – Fast 15 Prozent der Fläche des Rhein-Sieg-Kreises bestehen aus Naturschutzgebieten. Unsere Natur im Kreisgebiet ist geprägt von großer ökologischer und landschaftlicher Vielfalt und bietet Erholungssuchenden wunderschöne Möglichkeiten, diese zu erleben. Allerdings sind die Naturschutzgebiete, die vorrangig dem Schutz der wild lebenden Tiere und Pflanzen dienen, derzeit stärker gefährdet, denn je.
„So erfreulich es ist, dass die Menschen durch die Corona-Pandemie ihr Interesse für die Schönheit unserer heimischen Natur neu entdeckt haben, so kritisch wirkt sich das Verhalten einer wachsenden Anzahl von Besuchern auf diese schützenswerten Lebensräume aus“, sagt Landrat Sebastian Schuster.
Aus diesem Grund startet der Rhein-Sieg-Kreis jetzt eine umfangreiche Kampagne, um der Öffentlichkeit vor Augen zu führen, welche Auswirkungen falsches Verhalten in Naturschutzgebieten haben kann. „Wir gehen davon aus, dass sich die meisten Erholungssuchenden nicht absichtlich falsch verhalten und setzen zunächst auf Aufklärung“, so der Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz, Rainer Kötterheinrich.
Dies geschieht durch Informationen über die Medien, die Onlinepräsenz des Rhein-Sieg-Kreises, dessen Social Media-Kanäle und entsprechende Informationsbroschüren. „Manche Menschen nehmen Hinweise und Informationen allerdings oft erst dann ernst, wenn sie bei Fehlverhalten auch zur Rechenschaft gezogen werden“, sagt Rainer Kötterheinrich. Deshalb hat das Amt für Umwelt- und Naturschutz seinen Ordnungsaußendienst neu organisiert und verstärkt. So können die Naturschutzgebiete häufiger und effizienter kontrolliert werden.
Diese Außendienstteams sind unter anderem im Siebengebirge, der Wahner Heide oder auch entlang der Sieg unterwegs. Bemerken sie, dass sich jemand falsch verhält, so klären sie die Betroffenen zunächst erst einmal auf. Bei wiederholten Verstößen oder bei Uneinsichtigkeit verhängen sie dann allerdings auch Bußgelder. Zunehmend problematisch sind Mountainbiker im Siebengebirge und Spazierende mit freilaufenden Hunden. Gleichzeitig werden die Teams des Ordnungsaußendienstes immer öfter mit aggressivem Verhalten dieser Besucherinnen und Besucher konfrontiert.
Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es auf 17.000 Hektar Fläche insgesamt 118 Naturschutzgebiete. Jedes Schutzgebiet hat seinen eigenen Regelkatalog, damit die Flora und Fauna in diesen Gebieten wirksam vor menschlichen Aktivitäten geschützt werden, die Gebiete aber trotzdem für die Menschen zur Naherholung in beschränktem Rahmen erlebbar bleiben. Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Anzahl der Erholungssuchenden in den Naturschutzgebieten des Rhein-Sieg-Kreises massiv zugenommen und hat so auch das Ausmaß der Schäden an unserer heimischen Natur deutlich ansteigen lassen.
Unterstützt wird die Kampagne von Stephan Schütte, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft: „Manche Menschen besitzen wenig Umweltbewusstsein. Sie denken, der Wald ist für alle da und reagieren mit Unverständnis auf die Hinweise der Försterinnen und Förster“, sagt Schütte. „Etwa 95 Prozent der Erholungssuchenden aber verhalten sich vernünftig.“
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Das Gruppenfoto zeigt Landrat Sebastian Schuster (2.v.l.) mit (vl.n.r.): Stephan Schütte, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises und Peter Lützler, Ordnungsaußendienst des Rhein-Sieg-Kreises.
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