Bad Honnef | Nichts will der Träger der Gesamtschule St. Josef, das Erzbistum Köln, beim Bau des neuen Gebäudes dem Zufall überlassen. In einem Architektenwettbewerb wurde das Modell ermittelt, das Träger, Schule und Stadt am meisten zusagte. Gewonnen hat das Architekturbüro Hausmann aus Aachen. Heute wurde der Entwurf in St. Josef vorgestellt.
Der überzeugte insbesondere durch die Umsetzung der Idee des pädagogischen Konzepts, die städtebauliche Einpassung und die zur Verfügung stehenden Bewegungsflächen, erklärte Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Hauptabteilungsleiterin Schule/Hochschule beim Erzbistum. Der Entwurf zeige ein offenes Haus des Lernens und Lebens und verkörpere somit das Schulmotto: „Hier gewinnt das Wir.“
Im Inneren sei das neue Schulhaus offen und transparent. Sichtbar werde dies vor allem an den gemeinsamen Räumen des Ganztags mit Mensa und Freizeitbereichen im Erdgeschoss, sowie in den jahrgangsverbindend angelegten Lernclustern, so Schwarz-Boennek. Die Klassenräume von je zwei Jahrgangsstufen gruppieren sich um eine gemeinsame Mitte. Gerade die Umsetzung dieser gemeinschaftlichen Aspekte findet die Hauptabteilungsleiterin ziemlich gut gelungen.
Das Modell lässt erkennen, dass es durch die kompakte Form des Gebäudes zahlreiche Bewegungsflächen geben wird, neben der Außensportfläche zwischen Turnhalle und Gebäude soll zusätzliche Schulhoffläche entstehen, die in Parkfläche übergeht. Insgesamt sind drei Zugänge geplant.
Für Bürgermeister Otto Neuhoff, der mit zur Jury zählte, war es wichtig, dass sich das neue Schulensemble räumlich sensibel mit dem städtischen Umfeld verbindet. Dies zeige sich für ihn besonders durch die Öffnung zur Rommersdorfer Straße hin. Neuhoff: „Der Siegerentwurf beeindruckt mich. Er passt sich sehr gut an die städtebaulich heterogene Umgebung an und ist gleichwohl funktional.“
Architekt Prof. Frank Hausmann wies auf die hierarchische Anordnung der Schuletagen hin. Ganz oben werde der Bereich für die Oberstufe entstehen und eine Dachterrasse, von der man einen wunderbaren Blick in die Umgebung haben werde.
Anfang des Jahres soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, im Sommer 2018 der Rohbau stehen. 2020 soll die neue Gesamtschule bezugsfertig sein. Dann werde mit dem Abriss des jetzigen Gebäudes begonnen und die neue Turnhalle gebaut.
Das Eckhaus Rommersdorfer Straße/Bismarckstraße wird einer Straßenerweiterung zum Opfer fallen. Es wurde mittlerweile vom Erzbistum gekauft. Wann die Bagger anrücken werden, konnte Projektleiter Peter Thein noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Das könne sehr kurzfristig der Fall sein oder erst „ganz zum Schluss“.
Das neue Schulgebäude ist viergeschossig geplant, wird aber die Höhe des jetzigen nicht übersteigen. Lärmintensive Arbeiten werden hauptsächlich in die Ferienzeit verlegt, verspricht Thein.
Um eine größtmögliche Identität herzustellen, ist für den weiteren Verlauf der Schulgestaltung die Mitwirkung der Kinder und Eltern vorgesehen, erklärte Schulleiter Stefan Rost. Wichtig für Vereine: Grundsätzlich werde es möglich sein, neben den Sportvereinen auch das städtische Umfeld bei der Nutzung weiterer Räumlichkeiten einzubeziehen, so Rost. Dies sei jetzt schon Praxis.
Am 28.4.2017, 14 bis 16 Uhr, werden in der Schule alle Wettbewerbsmodelle im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.