Rhein-Sieg-Kreis | Nervosität und Anspannung konnte man vergangenen Dienstagnachmittag im Siegburger Kreishaus vor den Räumen „Agger“, „Sieg“ und dem „Großen Sitzungssaal“ spüren. Hier warteten die Finalistinnen und Finalisten des 5. Mundartwettbewerbs des Rhein-Sieg-Kreises auf ihren Auftritt vor den drei Fachjurys.
In den vergangenen vier Jahren waren Grundschülerinnen und Grundschüler der 3. und 4. Klassen zur Teilnahme aufgerufen, in diesem Jahr waren erstmals auch Kinder aus den 5. und 6. Klassen der weiterführenden Schulen mit dabei. Insgesamt 21 Schülerinnen und Schüler nahmen an der Finalrunde teil. An einigen Schulen fanden im Vorfeld sogar Vorentscheidungen statt.
Die Aufregung im Vorfeld war völlig unbegründet: „Alle 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mit großer Begeisterung bei der Sache“, lobte Moderator und Schulamtsleiter Hans Clasen. „Der Wettbewerb hat bereits Tradition: Ganze Familien engagieren sich inzwischen für das Thema Mundart. Auch in diesem Jahr sind wieder Kinder dabei, die bereits in den Vorjahren teilgenommen haben oder deren Geschwister schon Wettbewerbserfahrungen sammeln konnten.
Die Jurymitglieder machten sich die Entscheidung nicht einfach; letztendlich legten sie sich auf drei Sieger fest: Fabian Betzgen, der von der Integrativen Gesamtschule Königswinter-Oberpleis ins Rennen geschickt wurde, und die Brüder Ben und Jon Wirges, von der Schule am Klostergarten in Windeck-Herchen. Musikalisch begleitet wurde die Siegerehrung mit „rheinischen Tönen“ vom Chor der Katholischen Grunwdschule Hennef, Wehrstraße.
Schul- und Kulturamtsdezernent Thomas Wagner spornte die jungen Mundartfachleute bei der Urkundenvergabe weiter an: „Maaht wigger su – Ihr seid damit die besten Botschafter für unsere Sprachvielfalt“. Ein Dank ging auch an die anwesenden Eltern, dass sie das Interesse ihrer Kinder für die rheinische Sprache unterstützen. Dass der Mundartwettbewerb des Rhein-Sieg-Kreises ein sehr gelungener Beitrag zur Förderung der rheinischen Sprache ist, bestätigte auch der Leiter der Abteilung Sprachforschung beim „Institut für rheinische Landeskunde und Regionalgeschichte“ im Landschaftsverband Rheinland, Dr. Georg Cornelissen, der erstmals den Wettbewerb besuchte.
Schulamtsleiter Hans Clasen appellierte abschließend an alle Anwesenden für die Teilnahme zu werben und informierte, dass das Schulamt gerne dabei helfe, Fachleute z.B. für Arbeitsgruppen im Rahmen der OGS zu vermitteln.
Der Mundart-Wettbewerb fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Das Amt für Schule und Bildungskoordinierung sowie das Amt für Kultur und Sport des Rhein-Sieg-Kreises hatten zum Wettstreit ins Kreishaus gerufen. Als Preise winkten u. a. Eintrittskarten für das Hänneschen Theater in Köln sowie Büchereigutscheine. In drei Gruppen trugen die jungen Mundartlerinnen und Mundartler ihre Texte vor den Jurys vor, die dann jeweils die siegreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermittelten. Teilnehmer aus Bad Honnefer gab es nicht. (ar)