Bad Honnef, 20.06.2025 „Chefsache“ sei die Wirtschaft, lässt sich Philipp Herzog, Bürgermeisterkandidat der CDU, im druckfrischen Wahlprogramm der CDU zitieren – und hat das am Freitag in einer sehr gut besuchten Veranstaltung seiner Partei im Hörsaal der Internationalen Hochschule bekräftigt. Im Gespräch mit wichtigen Unternehmern und Gestaltern markierte der 36-jährige Honnefer die Eckpunkte einer Wachstumsstrategie für seine Heimatstadt. Dazu zählen eine fokussierte Wirtschaftsförderung, ein intensivierter Austausch mit Unternehmen und Gewerbetreibenden, die Belebung der Innenstadt mit einer Stärkung des Kurhauses und die Beschleunigung von Baugenehmigungen.
Vier für die Zukunft der Stadt wichtige Gestalter waren von der CDU zum Gespräch eingeladen, auch, um die Vielfalt und die Stärken der Bad Honnefer Wirtschaft zu demonstrieren: Michael Schröder, Kanzler der Alanus-Hochschule, Tanja Spinhoff, Geschäftsführerin der mittelständischen STS Bauträger GmbH aus Aegidienberg, Georg Zumsande, Goldschmied und Vorstandsmitglied des Einzelhändler-Netzwerks Centrum Bad Honnef e.V. sowie Kevin Müller, leitender Personalmanager von Hitachi Energy in Bad Honnef.
In der von Elke Buttgereit, Chefin der CDU-Fraktion im Stadtrat, lebendig moderierten Talkrunde dankte Herzog den Teilnehmern für ihr großes Engagement, das zum Wohlergehen der Stadt entscheidend beitrage. Der Industrie in Deutschland gehe es nicht gut, deshalb sei die Zukunftsinvestition von Hitachi Energy in das Honnefer Werk ein ganz wichtiges Signal, hob er hervor. Auch der Alanus-Hochschule dankte er, dass sie sich – nach Vermittlung durch den Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald – für den Standort Bad Honnef entschieden habe. Alanus-Kanzler Schröder wartete mit einer News auf: Die Hochschule hat den bisherigen IUBH-Campus schon am 1. März 2025 übernommen und plant, zahlreiche neue Studiengänge, etwa im Bereich Pflege, einzurichten.
Doch sollten nicht nur die Schokoladenseiten der Stadt zur Sprache kommen, Herzog wollte auch wissen, wo der Schuh drückt in der Stadt. Klare Botschaft: Fehlende Plätze in Kitas und die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt behindern die Wachstumschancen der Unternehmen gerade auch in Bad Honnef. Herzog bestätigte, dass mehr als 40 Kitaplätze fehlten – ein großes Problem, dem er sich vorrangig annehmen werde. Kanzler Schröder brachte die Idee ins Spiel, auf dem Alanus-Campus einen interkulturellen Kindergarten für die internationalen Studenten mit Kindern sowie für die aus 30 Nationen stammenden Mitarbeiter von Hitachi einzurichten – und erhielt dafür stürmischen Beifall.
Ebenfalls zur Sprache kamen die komplizierten und langwierigen Baugenehmigungen. Tanja Spinhoff beklagte die überbordende Bürokratie gerade im Bauwesen und die fast völlig fehlende Digitalisierung. Auch für Hitachi, die in ihr Lohfelder Werk zurzeit 30 Millionen Euro investieren und großflächig erweitern wollen, sowie für Alanus-Kanzler Schröder sind lange Genehmigungen ein großes Problem, gerade angesichts der Wachstumspläne. Philipp Herzog nahm den Ball auf. „Digitalisierung im Rathaus wird Priorität haben“, kündigte er an.
Georg Zumsande, Pionier der Innenstadtbelebung, hatte sich vorgenommen, positive Impulse für die Stadtentwicklung zu setzen. Honnef sei ein sehr hochwertiger Einzelhandelsstandort, aber die Identifikation der Menschen schwinde und es gebe auch handfeste Defizite: „Sauberkeit ist ein Thema, und wir würden uns sehr freuen, wenn wir den Bürgermeister wieder häufiger in der Innenstadt sehen. Wir brauchen außerdem mehr Leben und Vielfalt in der Stadt und eine Wiederbelebung des Kurhauses.“ Philipp Herzog appellierte an die Vernunft der Verbraucher: Wer eine lebendige Innenstadt wolle, der müsse auch im Zentrum einkaufen gehen.
Trotz der teils auch kritischen Töne gab es auf dem Wirtschaftsdialog der CDU vor allem positive Botschaften. Und manchmal machte sich sogar Aufbruchstimmung breit. Hitachi-Manager Müller berichtete unter Beifall, dass Hitachi Dutzende neue Arbeitsplätze geschaffen und im kommenden Jahr weitere Jobs ausschreiben werde. Man plane die Fertigung in Honnef erheblich auszubauen. Außerdem wird sich die Hochschullandschaft beleben. Die Alanus-Studierenden lernten zumeist vor Ort, viele seien in künstlerischen Fächern eingeschrieben, deshalb werde die kreative Szene durch Tanz, Schauspiel und Kunstausstellungen der Stadt ganz neue Impulse geben. Zudem bringe die Hochschule 200 Mitarbeiter mit.
Der Parteivorsitzende und Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald hatte zuvor den Wahlkampf-Auftakt der CDU eröffnet und dabei das Programm der Christdemokraten für die Kommunalwahl am 14. September vorgestellt, das erstmalig auch in Broschürenform der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Unter dem Dreiklang Heimat – Wohlstand – Zusammenhalt will die CDU Vertrautes bewahren und Neues wagen. Insbesondere wolle die CDU die Digitalisierung der Verwaltung beschleunigen, für Sicherheit und Sauberkeit im öffentlichen Raum sorgen, die Infrastruktur entschlossen erneuern und den Tourismus beleben. Abschließend dankte Grunwald den Kandidatinnen und Kandidaten, die sich politisch für Bad Honnef einbringen. „Während anderorts händeringend Bewerber für politische Ämter gesucht werden, schicken wir mit unserem Bürgermeisterkandidaten Philipp Herzog und über 30 Kandidatinnen und Kandidaten für den Stadtrat und Kreistag ein starkes Team ins Rennen. Das ist ein großartiger Beleg dafür, dass Politik lebendig sein kann und Spaß macht!“, freute sich Grunwald.
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