Remagen. Jedes Jahr Mitte November rufen mehrere Ortsverbände der NPD zum ,,Trauermarsch“ in Remagen auf, im Jahr 2018 sogar bereits zum 10. Mal. Anlass dafür ist, dass dort nach dem 2. Weltkrieg zahlreiche Deutsche in den Rheinwiesenlagern festgenommen wurden und umgekommen sind.
Doch der NPD geht es nicht um legitime Kritik am Vorgehen der Besatzungsmächte oder um das Gedenken an eigene Angehörige. Die Demo wird auch ,,zentrales Heldengedenken“ genannt und in Redebeiträgen wird deutlich gesagt, wer die ,,Helden“ sind: Die Wehrmacht, die Waffen-SS und die Hitlerjugend. Neben diesen ,,Helden“ solle auch an ,,ihre Ideen“ gedacht werden. Zudem wird offen gegen Juden gehetzt.
Jedes Jahr gibt es vielfältigen Widerstand: Es gibt eine historische Spurensuche, eine Gegendemo, ein Fest und einen Lauf. Doch trotz des Protests kommen weiterhin jedes Jahr um die 200 Menschen zur NPD-Demo. ,,Dieses offene Auftreten von Neonazis in Zeiten des Rechtsrucks ist besonders gefährlich“ findet Heike Teschert, die Sprecherin des neugegründeten Protestbündnis ,,nozhg“. Teschert betont, dass ,,neonazistische Positionen weder akzeptiert noch geduldet werden dürfen“. Sie meint: ,,Diesen muss eine konsequente Absage erteilt werden, um zu verhindern, dass sie den Rechtsruck weiter vorantreiben und sich weitere rassistische Angriffe ereignen.“ Schließlich ruft das Bündnis dazu auf, die NPD-Demo am 17.11.2018 in Remagen zu blockieren.
Aktiv bei ,,nozhg“ sind unter Anderem politische Jugendgruppen, migrantische Organisationen und mehrere Ortsgruppen des Studierendenverbands der Partei DIE LINKE. Teile des Bündnisses haben bereits die Blockaden gegen mehrere Ableger von Pegida mitorganisiert.