Bad Honnef | „Also wenn das kein Bekenntnis ist! Und so überzeugend vorgetragen“, sagte eine sichtlich bewegte Zuhörerin nach dem Konzert. Am vergangenen Sonntag erlebte ein begeistertes Publikum in der bis auf den letzten Platz besetzten evangelischen Erlöserkirche in Bad Honnef den musikalischen Höhepunkt des 500-jährigen Reformationsjubiläums.
Die Kantorei der ev. Kirchengemeinde, ein Orchester mit Oboen, Trompeten, Streichern und Pauken sowie die Sopranistin Malina Gupta und der Bassist Professor Ulrich Schütte führten unter der Leitung von Ulrike Solzbacher als Höhepunkt eine der bekanntesten Kantaten von Johann Sebastian Bach auf: „Ein feste Burg ist unser Gott“.
Unter Aufbietung aller Kräfte sangen und spielten sie alle vier Strophen des Liedes von Martin Luther, verlangt dieses Werk doch ein enormes Spektrum an musikalischem Können und Verständnis für die Kompositionen Bachs. Und sie gaben wirklich ihr Bestes. Schließlich war dies das letzte Stück im Konzert, und es galt, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Wörtlich mit Pauken und Trompeten gelang ein fulminanter und beeindruckender Schlusspunkt.
Zuvor wurde schon mit Blick auf das Ende des Kirchenjahres das Stück „Die Zeit meines Abschieds ist vorhanden“ von Nicolaus Bruhns und die ebenfalls bekannte „Kreuzstab-Kantate“ von Bach vorgetragen, ein ergreifendes Werk, das im Duktus an die Matthäuspassion erinnert.
Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der das Konzert für Trompete und Orchester von Georg Philipp Telemann zu dessen 250. Geburtstag gespielt wurde, meisterhaft interpretiert von Dominik Arz, durfte der Chor dann beweisen, dass sich die lange und nicht immer einfache Probenarbeit gelohnt hat. Kraftvoll und nachdrücklich, wo es gefordert war, eindringlich und mahnend, wo der Text dies verlangt – die von Bach gedachte Dynamik wurde gut umgesetzt.
Der lang anhaltende Applaus der bewegten etwa 500 Zuhörer nach dem letzten Akkord belohnte alle Beteiligten, Chor, Orchester und Kantorin, für die unermüdliche Arbeit. (BrB)