Rhein-Sieg-Kreis (an) – Gertrud Rusche aus Königswinter-Oberpleis hat als Erste ihre Impfung gegen das Coronavirus im Impfzentrum des Rhein-Sieg-Kreises in der Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin erhalten. Die damals 88-Jährige kam zum Start am Montag, 8. Februar 2021, mit einer Angehörigen, die sie begleitete und unterstützte.
Jetzt, sechs Monate später, wurde am Impfzentrum insgesamt 212.388 Mal geimpft. Insgesamt beträgt die Summe der vom Rhein-Sieg-Kreis organisierten Impfungen 311.738 (Stand: 04. August 2021). Diese Summe schließt die Impfungen durch mobile Impfteams und besondere Impfaktionen in den Kommunen, die den Impfstoff vom Impfzentrum erhalten haben, mit ein.
„Ich freue mich sehr, dass seit der Eröffnung des Impfzentrums so viele Menschen unsere Impfangebote angenommen haben“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „An alle, die jetzt noch unentschlossen sind, appelliere ich: Lassen Sie sich impfen! Helfen auch Sie mit, das Coronavirus einzudämmen und die Pandemie zu überwinden! Das schaffen wir nur gemeinsam!“
Den Beginn der Impfungen im Impfzentrum des Rhein-Sieg-Kreises machten wie Gertrud Rusche Seniorinnen und Senioren, die älter als 80 Jahre alt sind und somit zur Priorisierungsgruppe 1 gehörten. Gleich am ersten Tag hatten 430 Menschen über die Buchungsportale der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV) einen Termin vereinbaren können. Bereits Ende Dezember 2020 hatten mobile Impfteams in den Alten- und Pflegeheimen im Rhein-Sieg-Kreis begonnen, die weniger mobilen Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden in den Einrichtungen mit einer Impfung gegen Corona zu schützen. Das lief parallel weiter.
Im April war es im Impfzentrum dann für die Generation „Ü70“ soweit: Anders als bei der ersten „Impfgruppe“ erfolgte der Aufruf zur Impfung diesmal allerdings jahrgangsweise, um die Buchungsportale zu entlasten. Im ersten Schritt waren zunächst die 79-Jährigen an der Reihe, danach folgten die jüngeren Jahrgänge. In den Folgemonaten regelte das Land NRW die Impfung der Menschen, die den weiteren Priorisierungsgruppen angehörten, darunter z.B. Personen mit Vorerkrankungen, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher.
Menschen, die sehr in ihrer Mobilität eingeschränkt und mit einem Krankenwagen zum Impfen nach Sankt Augustin kamen, wurde als besonderer Service die Impfung im Fahrzeug angeboten. Rund 150 „Fahrzeugimpfungen“ wurden so durchgeführt.
Am Montag, 7. Juni 2021, hob das Land NRW die Impfpriorisierung auf. Da aber zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung stand, waren im Impfzentrum des Kreises – wie auch in anderen Impfzentren in NRW – zunächst nur die geplanten Zweitimpfungen möglich. Erst Mitte des Monats konnten Erstimpfungen über die Buchungsportale der KV vereinbart werden. Das änderte sich spätestens zur „Woche des Impfens“ Mitte Juli: Ab Montag, 12. Juli 2021, konnten Impfwillige ohne Termin zum Impfzentrum kommen, Impfstoff war ausreichend vorhanden. Dies gilt auch weiterhin.
Zahlen und Fakten zum Impfzentrum des Rhein-Sieg-Kreises
Bis zu 13 Personen an den Registrierungsschaltern begrüßen die Impflinge, erfassen die Daten und leiten die Menschen weiter.
10 Ärztinnen und Ärzte führen die Impfungen durch.
8 Mitglieder von Hilfsorganisationen kümmern sich in der Nachbetreuung um die geimpften Menschen.
4 Personen eines Security-Unternehmens sorgen für die Sicherheit der Impflinge, ihrer Angehörigen und der Mitarbeitenden des Impfzentrums.
Bis zu 10 Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zeigen den Impflingen den Weg durch das Impfzentrum.
3 Angehörige der Bundeswehr unterstützten und halfen bei der Abwicklung des Impfgeschehens.
Bis zu 9 Mitarbeitende der Kreisverwaltung teilen sich die Impfleitung während der bis zu 12-stündigen Öffnungszeiten an 7 Tagen der Woche. In dieser Zeit sind sie verantwortlich für den regelhaften Impfbetrieb. Daneben wurden bislang rund 100.000 Impfdosen bestellt und u.a. an Ärztinnen und Ärzte, Einrichtungen und Schulen für die dezentralen Impfungen ausgeliefert.
12.000 Menschen haben die Erst- und Zweitimpfung mit AstraZeneca erhalten. Dieser Impfstoff wird im Impfzentrum jetzt nicht mehr verimpft, sondern ausschließlich mRNA-Impfstoff, also BioNTech oder Moderna.
Die Maximalauslastung liegt nach wie vor an der Verfügbarkeit des Impfstoffes. In Spitzenzeiten wurden täglich 1.800 bis 2.000 Menschen auf zehn Impfstraßen versorgt.
Das Land NRW hat signalisiert, die Impfzentren zum 30.09.2021 schließen zu wollen, um die Impfungen in die Breite zu verlagern.