Rhein-Sieg-Kreis wächst weiter – Über 5.500 Einwohner mehr

Rhein-Sieg-Kreis | Nach der Volkszählung „Zensus 2011“ mussten im Rhein-Sieg-Kreis, wie fast überall in Deutschland, die Einwohnerzahlen deutlich nach unten korrigiert werden. Danach lebten im Kreis am Stichtag 9. Mai 2011 anstelle der bisher in der amtlichen Statistik ausgewiesenen rund 600.000 „nur“ exakt 578.252 Menschen, also 3,6 Prozent weniger.

Jetzt ist eine erfreuliche Entwicklung im Rhein-Sieg-Kreis zu verzeichnen, denn die Anzahl der im Rhein-Sieg-Kreis lebenden Menschen hat weiter zugenommen. Gemäß Fortschreibung der Zensus-Ergebnisse lebten im Kreisgebiet am 30. Juni 2014 insgesamt 583.772 Einwohner, das sind 5.520 bzw. rund 0,9 Prozent mehr als drei Jahre zuvor. Der Rhein-Sieg-Kreis gehört damit weiterhin zu den überdurchschnittlich wachsenden Regionen im Land Nordrhein-Westfalen, dessen Einwohnerentwicklung weitgehend stagniert (+53.199 bzw. +0,3 Prozent).

Laut Kreiswirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler ist die Bevölkerungszunahme ausschließlich auf Zuwanderungsgewinne zurückzuführen: „Seit dem Jahr 2005 gibt es auch im Rhein-Sieg-Kreis mehr Sterbefälle als Geburten. Da aber gleichzeitig deutlich mehr Menschen zu- als fortziehen, ist die Einwohnerentwicklung nach wie vor positiv.“

„Letztlich ist es die Wirtschaftsentwicklung, die darüber bestimmt, ob es zu einer Bevölkerungszunahme oder zu einem Rückgang kommt. Wenn, wie im Rhein-Sieg-Kreis, neue Arbeitsplätze entstehen, ziehen vornehmlich jüngere Erwerbspersonen in die Region; zusammen mit ihren Familien leistet dieser Personenkreis zugleich einen wertvollen Beitrag zur Verjüngung der Bevölkerungsstruktur“, so Dr. Tengler. Der enge Zusammenhang zwischen Arbeitsplatz- und Bevölkerungsentwicklung erklärt auch, warum die wirtschaftsstarke rechtsrheinische Ballungsrandzone und nahezu das gesamte linksrheinische Kreisgebiet ein so hohes Einwohnerwachstum verzeichnen.

Allerdings weisen von den 19 kreisangehörigen Städten und Gemeinden auch vier eine negative Bevölkerungsentwicklung auf. Während im linksrheinischen Kreisgebiet nur in der Gemeinde Swisttal (-56) die Einwohnerzahlen sinken, nimmt die Bevölkerung im ländlichen östlichen Rhein-Sieg-Kreis ab (Eitorf, Windeck, Neunkirchen-Seelscheid) bzw. sie stagniert (Much, Ruppichteroth).

Dr. Tengler: „Die demographische Entwicklung führt zu immer mehr Gegenwind für den ländlichen Raum. Weil Arbeitsplätze fehlen, ziehen vor allem jüngere Einwohner weg, die Bevölkerung altert stärker als anderswo, es werden weniger Kinder geboren, und als Folge von alldem nimmt die Einwohnerzahl ab.“ Die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und Infrastruktur gehöre zu den wichtigsten und zugleich schwierigsten Aufgaben, um die Entwicklung im östlichen Kreisgebiet zu stabilisieren. Aus diesem Grunde haben sich auch die ländlichen östlichen Gemeinden zusammen mit Lohmar und Hennef als Region „Vom Bergischen zur Sieg“ um eine Förderung als „LEADER-Region“ in der neuen EU-Förderperiode 2014 – 2020 beworben. (rl)

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