Rhein-Sieg-Kreis – Jahrzehntelang war der Wolf im Rheinland ausgestorben – jetzt streifen wieder Einzeltiere durch die Region. Das „Wolfsverdachtsgebiet Oberbergisches Land“ umfasst Teile des Rhein-Sieg-Kreises, des Oberbergischen Kreises und des Rheinisch-Bergischen Kreises. Auf über 900 Quadratkilometern gehören auch die kreiseigenen Kommunen Eitorf, Hennef, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Ruppichteroth sowie Bereiche von Bad Honnef, Königswinter und Siegburg östlich der A3 dazu.
Für den Menschen besteht keine Gefahr, denn der Wolf ist eher ein scheues Tier. Halterinnen und Halter von Nutztieren allerdings sollten ihre Tiere schützen. Obwohl nur etwa 1,1 Prozent der Beute eines Wolfs sich aus Nutztieren zusammensetzt, kann es hier zu Wolfsrissen kommen. Das betrifft vor allem die Gehege von Schafen, Ziegen und Damtieren.
Das Land NRW fördert über die Bezirksregierung Köln den Aufbau von Schutzzäunen. Sollte hier ein Antrag noch nicht erfolgreich beschieden sein, stellt der Rhein-Sieg-Kreis bei einem Wolfsriss ein Notfall-Set zur Verfügung: „Bis zum Aufstellen eines eigenen Elektrozauns helfen wir mit unseren Netzen aus“, sagt Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Seig-Kreises. „Da das Land jeden Wolfsriss entschädigt, muss ohnehin zur Bestätigung eine Wolfsberaterin oder ein Wolfsberater gerufen werden, und der stellt die Verbindung zur Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises her, bei der es die Netze gibt.“
Das Notfall-Set gibt es in zwei Ausführungen: Ein 400 Meter langes und 90 Zentimeter hohes Elektronetz an sowie ein Aufrüstset mit 120 cm langen Pfählen und bis zu 600m Breitbandlitze. Die Leihfrist beträgt in der Regel vier Wochen, die Ausleihe ist kostenlos. (an)
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