Bonn – Eine Milliarde Menschen weltweit sind übergewichtig. Das ist eine „Pandemie“, sagt Prof. Dr. Dagmar Wachten. Immer öfter greifen Menschen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten wie der Abnehmspritze, die das Abnehmen leicht machen sollen. Werbebotschaften setzen Gesundheit und Schlanksein gleich. In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert Prof. Dr. Dagmar Wachten mit Moderator Denis Nasser die These „Schlank gespritzt heißt kerngesund.“ Warum das nach Einschätzung der Wissenschaftlerin nicht verifiziert werden kann, bringt die neue Folge des Podcasts Hypothese zu Gehör.
Eine Ernährung, die reich an Zucker, Fett und Salz ist, kombiniert mit Bewegungsmangel, gilt als maßgeblicher Risikofaktor für Adipositas. Immer mehr Menschen setzen daher auf Medikamente wie die „Abnehmspritze“, die schnelle Erfolge versprechen. Doch auch wenn sich erste Erfolge einstellen, stellt sich die Frage: Wie nachhaltig ist diese Lösung tatsächlich?
Sonderforschungsbereich „Metaflammation and Celullar Programming“
Im Podcast spricht Dagmar Wachten darüber, warum nachhaltiges Abnehmen mehr erfordert als nur eine Spritze und wie wichtig hierbei Verhaltensänderungen sind. Wachten forscht im Exzellenzcluster ImmunoSensation2 und ist Sprecherin des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Metaflammation and Celullar Programming“ an der Universität Bonn. Dort wird untersucht, wie Fettleibigkeit zu einer chronischen, stoffwechselbedingten Entzündung – der sogenannten Metaflammation – führen kann. Diese Entzündungsprozesse erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberleiden und sogar Alzheimer. Doch kann die Spritze diese Zusammenhänge durchbrechen? Im Podcast erklärt die SFB-Sprecherin, warum das allein nicht ausreicht – und welche Rolle Verhalten und Lebensstil dabei spielen.
Museum Koenig: What the Health – Eine Welt. Deine Gesundheit!
Wer mehr über die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Immunsystem und sogenannten Metaflammationen erfahren möchte, findet dazu vertiefende Einblicke in der Ausstellung „What the Health – Eine Welt. Deine Gesundheit!“, die Dagmar Wachten in Kooperation mit dem Museum Koenig Bonn, der Bonner Universitätsstiftung, der Dr. Hans-Riegel-Stiftung und Partnern an der Universität Bonn, wie dem SFB und dem Exzellenzcluster, realisiert hat. Die Ausstellung ist noch bis Oktober 2025 im Museum Koenig in Bonn zu sehen und zu erleben.
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Zur Person:
Die Zellbiologin Dagmar Wachten promovierte am Helmholtz-Forschungszentrum Jülich und forschte anschließend als Postdoc in Cambridge. Am Forschungszentrum caesar übernahm sie 2014 die Leitung einer Minerva Max-Planck-Forschungsgruppe und wurde 2017 Professorin im Exzellenzcluster ImmunoSensation der Universität Bonn. Heute ist Wachten Professorin an der Medizinischen Fakultät der Uni Bonn, Leiterin der Abteilung „Biophysikalische Bildgebung und Molekulare Physiologie“ und eine der zwei Direktoren des Instituts für Angeborene Immunität. Prof. Dr. Dagmar Wachten ist Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich Life & Health.
Klaus Herkenrath/Uni Bonn
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