Bad Honnef | Die sechste und letzte Bürgerwerkstatt „Inklusion als Gesamtaufgabe“ schloss die Reihe der Veranstaltungen zum Thema Inklusion ab. Bürgerinnen und Bürgern hatten sich beteiligt, damit der kommunale Aktionsplan Inklusion erstellt werden kann. Die Ergebnisse aller Bürgerwerkstätten, die zu Bildung und Erziehung, Kultur und Sport, Städtebau, Erwerbsleben, Senioren sowie Inklusion als Gesamtaufgabe stattfanden, werden zusammengefasst und der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ergebnisse des Aktionsplans werden zudem in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept einfließen.
Zur Bürgerwerkstatt „Inklusion als Gesamtaufgabe“ hatten sich Vertreter und Vertreterinnen der Schulen und Kindertageseinrichtungen, der Hohenhonnef GmbH, Mitglieder des Rates sowie Bürger und Bürgerinnen im Rathaus zusammengesetzt, um Gesichtspunkte zusammenzutragen, damit für Menschen mit Einschränkungen und Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft möglich ist. Geleitet wurde die Veranstaltung wieder von der Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Stadt Bad Honnef, Iris Schwarz. Erwartungsgemäß zeigte sich, dass es in Bad Honnef zwar schon einige gute Ansätze zum Thema Inklusion gibt, aber weitaus mehr getan werden kann. So wurde umfassende Bestandsaufnahme, aber auch die Vernetzung zwischen Organisationen, Vereinen usw. wurde gefordert.
Auf der Prioritätenliste ganz oben steht der Wunsch nach Barrierefreiheit in Schulen und Kitas. Neben Verbesserung der baulichen Barrierefreiheit an den Schulen wurde angesprochen, dass die „Barrieren in den Köpfen“ abgearbeitet werden müssen: Aufklärung aller Eltern, der Schüler und Schülerinnen sowie des Lehrpersonals sei wichtig, betonten die Teilnehmer. Schulungen könnten helfen, den Menschen Ängste im Umgang mit Menschen mit Behinderungen zu nehmen. Personen aus der Ärzteschaft sowie therapeutische Ansprechpartner und – partnerinnen, die als Multiplikatoren dienen, sollten in das Schulsystem integriert werden.
Wie in den vorangegangenen Bürgerwerkstätten wurde kritisiert, dass vorhandene Angebote zu wenig bekannt und Informationen dazu nur schwer zu finden sind. Unterschiedliche Kostenträger und Zuständigkeiten verhinderten, die richtige Ansprechperson zu finden. Der Lösungsvorschlag, der die größte Zustimmung fand, war die Einführung einer lokalen Inklusionsplattform im Internet. Örtliche Angebote für beispielsweise Freizeit und Sport könnten dort effektiv beworben werden. Broschüren oder die Eröffnung einer Facebook-Gruppe wären hilfreich. Wichtig sei es, dass Einladungen für alltägliche Angebote wie Freizeit, Sport und Kultur offen für alle Menschen sind und dies auch so kommuniziert wird. Gewünscht wurde außerdem, dass Anträge für Hilfen barrierefrei gestaltet sind. Ein Stadtplan für Rollstuhlfahrende und Menschen mit Behinderungen würde den Alltag erleichtern.