Bad Honnef – In den kommenden Winterwochen werden durch die Stadt Bad Honnef im Rahmen einer Kooperation mit dem Energieunternehmen MVV aus Mannheim Wärmebilder (Thermografie) von sämtlichen Bestandsgebäuden im Stadtgebiet erstellt. Hierzu fahren spezielle MVV-Thermografie-Fahrzeuge durch die Straßen. Ergänzt werden die Aufnahmen durch ein Thermografie-Flugzeug aus der Luft.
Die Erstellung der Aufnahmen ist eine Maßnahme des Integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt Bad Honnef. Denn eine wesentliche Erkenntnis aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept ist, dass Wohngebäude im Stadtgebiet sowohl den höchsten Anteil an Treibhausgasemissionen haben als auch gleichzeitig das größte Einsparpotenzial durch effizientere Energieerzeugung, nachhaltigere Energienutzung und Senkung von Energieverbräuchen bietet, erklärt Swen Schmitz, Klimaschutzmanager der Stadt Bad Honnef: „Mit der Aktion wollen wir die Eigentümerinnen und Eigentümer der Bestandsimmobilien dabei unterstützen, Einsparpotenziale zu identifizieren. Die Erkenntnisse helfen, um beispielsweise mit einem Energieberater oder mit Unterstützung der Energieagentur Rhein-Sieg Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz der Gebäude zu treffen.“
Voraussetzung für diese und weitere Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalogs des Integrierten Klimaschutzkonzeptes war die seit Oktober bestehende Rechtskraft der beantragten Förderung des Förderprogramms „KSI: Begleitende Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Bad Honnef – Anschlussvorhaben“ für den Zeitraum vom 01. Februar 2024 bis 31. Januar 2027. Das Förderprogramm ist Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative, mit welcher das Bundesumweltministerium seit dem Jahr 2008 Projekte fördert, die einen Beitrag zur Senkung von Treibhausgasemissionen leisten.
Dazu zählt auch die Analyse der Energieeffizienz der Bestandsgebäude. Für die Thermografieaufnahmen kooperiert die Stadt Bad Honnef mit dem Mannheimer Energieunternehmen MVV: Die Stadt hat die MVV Regioplan, eine hundertprozentige Tochter des Energieunternehmens MVV aus Mannheim, mit der Aufnahme von Wärmebildern der Kommune beauftragt. Zur Erstellung einer Wärmelandkarte der Stadt wird das Team des MVV-Innovations-projekts Climap während der bevorstehenden Heizperiode in Bad Honnef Wärmebilder von Fassaden und Dächern der Gebäude mithilfe von Thermografiekameras aufnehmen.
Günstige Wetterlage für Aufnahme von Wärmebildern
„Für die Aufnahme von Wärmebildern sind kalte, trockene Herbst- und Winternächte eine ideale Voraussetzung. Diese Wetterkonstellation lässt sich leider nicht längerfristig planen, sodass kein konkreter Zeitpunkt für die nächtliche Befahrungen angegeben werden kann“, erläutert Simon Gans, Programmleiter für digitale Stadtentwicklung bei der MVV-Tochtergesellschaft MVV Regioplan. Im Rahmen der Befahrungen wird ein mit Wärmebildkameras ausgestattetes Fahrzeug bei Nacht Aufnahmen der Gebäudefassaden erstellen.
Climap wird außerdem Wärmebilder der Dächer der Stadt mit einem Spezialflugzeug aufnehmen. Mit dem Innovationsprojekt Climap hat MVV eine Methodik entwickelt, die es ermöglicht, den Gebäudebestand in Städten und Kommunen in großem Maßstab mit Wärmebildern zu erfassen und diese automatisiert auszuwerten.
So wurden seit dem Start des Projekts im Jahr 2020 bereits in einer Vielzahl von Städten und Gemeinden Baden-Württembergs, Nordrhein-Westfalens und von Rheinland-Pfalz Wärmebilder aufgenommen und vom Projekt Climap umgesetzt.
Energieberichte können im Frühjahr 2025 bestellt werden
Aus den erfassten Wärmeaufnahmen sowie aus weiteren gebäudespezifischen Informationen, wie beispielsweise dem Baualter, entwickelt Climap eine Wärmelandkarte. Diese gibt Auskunft über den energetischen Zustand der Gebäude und deren Energieeinsparpotenziale. Im Energiebericht ist der energetische Gebäudezustand durch eine einfache Ampellogik veranschaulicht.
Voraussichtlich im Mai 2025 liegen die Ergebnisse für Bad Honnef vor, sodass interessierte Hauseigentümer, deren Häuser thermografisch erfasst wurden, dann ihren individuellen Energiebericht im Portal www.climap.de bestellen können. Der Energiebericht ist eine Climap-Dienstleistung und liefert grundlegende Daten für den „Start in eine Gebäudemodernisierung“.
Hinweis zum Datenschutz und Widerspruch
In der Wärmelandkarte werden keine Wärmebilder einzelner Gebäude, Personen oder PKW veröffentlicht. Eigentümer, die einer Darstellung ihrer Immobilie bzw. der Nutzung in der Wärmelandkarte widersprechen möchten oder Rückfragen haben, können sich per Mail an info@climap.de wenden. Darüber hinaus gibt es ein Widerrufsformular unter https://www.climap.de/issue
Ein Beitrag der Stadt Bad Honnef
MVV, das ist doch der Energieanbieter, der in Mannheim ab 2035 durch die Stilllegung seines Gasnetzes einer ganzen Stadt mit rund 25.000 (!!!) Haushalten den Gashahn abdrehen will. Da dürfte der politische Hintergrund ja stimmen.
Die Stadt Bad Honnef vergibt einen solchen Auftrag an ein kommerzielles Unternehmen, erklärt mir, dass ich gelegentlich einen Bericht zu meinem Anwesen bestellen kann (gegen dickes Geld, versteht sich, wird aber nicht erwähnt….) die Gefahr, dass einzelne Eigentümer irgendwann zu Sanierungen gezwungen werden sollen besteht, wird aber ebenfalls nicht erwähnt. Einen Ansprechpartner für die Bürger gibt es nicht, nur den Hinweis auf irgendeine Internetseite des (kommerziellen!!) Anbieters. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Ich bin etwas fassungslos.
…und er bezahlt diese Aktion? und was wird sie effektiv bringen???
Eine Auswahl an schnellen Antworten auf diese Fragestellung:
1. Quasi direkt: Die Honnefer Immobilienbesitzer oder deren Mieter mit der x-ten Erhöhung der Beträge im Rahmen der Grundsteuer B.
2. Indirekt auf alle Fälle: Die Steuerzahler allgemein.
3. nachgelagert: jeder, der die entsprechend ermittelte Auswertung für seine Immobilien einsehen möchte.
4. vermutlich zusätzlich: diejenigen, die aufgrund der Ergebnisse zu Modernisierungen angehalten/gezwungen werden.
Jetzt schon klar: Der Auftrag geht nicht an ein lokales oder regionales Unternehmen, welches dadurch lokal sowohl Einnahmen (und damit Steuern) als auch Arbeitsplätze/Investitionen einbringen/absichern würde. Das erscheint mir ein grundlegender Fehler zu sein.
Ohne jetzt selber den kompletten Einblick zu haben kommt bei mir die Befürchtung auf, dass hier mal wieder mit ein paar Schlagworten (Klimainitiative äh „Climap“, Gebäudesanierung, u.ä.) nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen werden. Die leider in der Vergangenheit nur bei der städtischen Finanzsituation wirklich zu Veränderungen geführt haben (meist ohne positives Ergebnis)
Ich würde mir zukünftige entweder eine bessere Kommunikation oder sinnvollere Entscheidungen wünschen.
Dann werden die Nachrichtenbeiträge und auch Kommentare ein positiveres Bild und mehr Anlass zu Optimismus ergeben.
PS: Veränderungen für ein besseres Klima (sowohl zwischenmenschlich, als auch „Zwischen-Verwaltung-und-Bürgern“ und natürlich auch im Hinblick auf Natur und Umwelt) sind meines Erachtens dringend notwendig und sinnvoll.
Ich erwarte von der Stadt die Bereitstellung einer funktionierenden Infrastruktur (Strassen, ÖPNV, Schulen, Sportplätze/Turnhallen, Digitalisierung von Verwaltung und Schulen, Friedhöfe, finanzierbarer Wohnraum/sinnvoller Bebauungsplan, Sicherheit, Unternehmensansiedlung) und verantwortliches Wirtschaften mit den vorhandenen finanziellen Mitteln und keinen ideologisch motivierten, übergriffigen Aktionismus in das Privateigentum, welcher total an den aktuellen Bedürfnissen der Normalbürger vorbei geht. Nur wenn wir in Zukunft eine robuste Wirtschaft und eine hochwertige Bildungslandschaft haben, werden wir es uns auch leisten können, ökologische Maßnahmen gut durchdacht und effizient umzusetzen! Bevor die Stadt den moralischen Zeigefinger gegenüber dem Normalbürger erhebt, sollte sie zunächst ihre eigenen Hausaufgaben machen!