Bad Honnef | Ein Leben ohne Arbeit kann krank machen. Die Stadt will das bei den Flüchtlingen verhindern und zudem dafür sorgen, dass auch die Integration gut und schnell gelingt. Deshalb sucht sie dringend Arbeitsplätze für Flüchtlinge.
„Zur Integration gehören verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise der Besuch von Sprachkursen, die Gemeinschaft mit den hiesigen Bürgerinnen und Bürgern in den Internationalen Cafés, aber auch die regelmäßige Beschäftigung, die dem Alltag und der Phase des Wartens bis zum Abschluss des Asylverfahrens Struktur verleiht“, so Pressesprecherin Christine Pfalz. Hierfür würden sich gemeinnützige Tätigkeiten anbieten, die vergleichbar mit einem 1-Euro-Job bezahlt werden. Die Stadt hat in den letzten Tagen für den Bau- und Betriebshof Flüchtlinge verpflichtet, um dort mitzuarbeiten.
Darüber hinaus würden dringend weitere geeignete Arbeitsmöglichkeiten gesucht, so Pfalz. Besonders angesprochen seien gemeinnützige Organisationen. Wer eine entsprechende Stelle anbieten möchte, könne sich bei der Stadt melden.
Grundsätzlich können Flüchtlinge sofort eine Tätigkeit bei einer staatlichen Stelle oder gemeinnützigen Einrichtung aufnehmen. Nach den ersten drei Monaten haben die Flüchtlinge die Möglichkeit, eine Arbeitserlaubnis für einen bestimmten Arbeitgeber zu beantragen. Allerdings müssen die Arbeitsagenturen in den ersten 15 Monaten zunächst prüfen, ob die Stelle, die von Arbeitgebern einem Flüchtling angeboten wurde, nicht mit einem deutschen oder EU-Bürger besetzt werden könnte. Arbeitgeber, die sich bereit erklärt haben, einen Flüchtling einzustellen, werden zunächst von der Ausländerbehörde befragt, dann entscheiden die Arbeitsagenturen.
Die Zahl der in Bad Honnef lebenden Flüchtlinge ist nach Auskunft der Stadtverwaltung annähernd gleich geblieben. Zurzeit würden Flüchtlinge derzeit nur solchen Kommunen zugewiesen, die ihre Erfüllungsquote nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) nicht erfüllt haben, erklärt Chrstine Pfalz. Der Fachdienst Asyl der Stadt Bad Honnef nutze diese Zeit vor allem, um sich den Maßnahmen zu widmen, die die Integration der Schutzsuchenden unterstützen. Dies sei in den letzten Monaten aufgrund der dramatischen Entwicklung zu kurz gekommen.